Wie kommt der Klang in die Musik? Wie funktionieren Musikinstrumente? Und kann man gemeinsam musizieren, auch wenn man noch keine musikalischen Erfahrungen mitbringt? Im Zentrum des Projekts stehen elementare Fragen des Musik-Machens. Die SchülerInnen erforschen auf spielerische Art und Weise verschiedene Möglichkeiten der Klangerzeugung – sowohl mit konventionellen Instrumenten als auch mit den Klangobjekten oder der Stimme – und lernen freies und strukturiertes Zusammenspiel in einer orchestralen Besetzung kennen. Dabei stehen das gemeinsame musikalische Gestalten, das Zusammenspiel in einer großen heterogenen Gruppe mit unterschiedlichsten musikalischen Vorerfahrungen, die Ausdifferenzierung der Klangwahrnehmung und die Annäherung an verschiedene Instrumente im Mittelpunkt.
Offene und strukturierte Improvisation, Komposition und musikalische Spiele stehen nebeneinander und beeinflussen sich gegenseitig. Das Klassenorchester geht nicht von einem im Vorhinein definierten musikalischen Ideal aus, sondern entdeckt und entwickelt die eigene Musik in einem künstlerischen Prozess. Richtig und Falsch werden als Kriterien von Bewertung von Musik zugunsten einer wesentlichen differenzierten Reflexionskultur aufgegeben. Dadurch können alle Kinder problemlos auf ihrem jeweiligen Leistungsstand in das Orchester integriert und ihren jeweiligen Fähigkeiten entsprechende gefördert werden.
Die Vermittlung von musikalischen Kompetenzen fließt ebenso in die Arbeit ein, wie das Kennenlernen der musikalischen Fachbegriffe oder die Beschäftigung mit ganz unterschiedlichen musikalischen Stilen.
Im Verlauf des Projekts gibt es Konzerte, in denen das Orchester im Sinne eines „Works in Progress“ seine aktuellen musikalischen Projekte präsentiert und Einblicke in seine Arbeitsweisen anbietet. Für das geplante Abschlusskonzert ist es wichtig, eine Präsentationsform zu finden, die dem offenen Charakter der Arbeit und dem besonderen Format des Klassenorchesters gerecht wird.