Jungs hauen, Mädchen heulen. Was, wenn es umgekehrt wäre?
Starke, Furcht einflößende Mädchen, die alle in Angst und Schrecken versetzen. Gibt es das?
Ein Junge spielt es auf dem Schulhof vor. Schreiend läuft er weg und ruft "Angriff der Monstermädels". Die Mädchen steigen auf das Spiel ein und überbieten sich in Drohgebärden. Die Idee für ein Theater - Spiel ist geboren. Worum geht es: Um das Nebeneinander, Gegeneinander und Miteinander von Jungen und Mädchen.
Aus dem Erfahrungsschatz der Kinder lassen sich unzählige Episoden zusammentragen, in denen es um geschlechtsspezifische Verhaltensweisen geht, um Rivalitäten, Unsicherheiten, Zuneigung und was sonst noch an zwischenmenschlichem auf dem Schulhof oder im Klassenzimmer abläuft.
Die Eigenarten des jeweils anderen Geschlechts als solche zu benennen fällt nicht schwer. Auf die eigene Rolle fest gelegt zu sein ist manchmal einengend und hemmend.
Immer gibt es auch die andere Seite, die gesehen werden will. Diese andere Seite im Rollenspiel zeigen zu können erweitert den Horizont und lässt Mitspieler staunen.
Vorurteile als solche zu erkennen und das Spektrum für eigene Verhaltensmuster zu vergrößern, sind die Ziele in diesem Theaterprojekt. Die Kinder sammeln Eindrücke Meinungen in Gesprächen und führen auf dem Schulhof Befragungen durch.
Die Ergebnisse setzen sie in Spielszenen um. Die ersten Hürden sind zu nehmen, wenn es darum geht, zusammen Episoden aus dem Alltag nachzuspielen. Überzeichnungen sollen Spaß machen und gleichzeitig zu Kritik anregen. Wie viele Schubladen brauchen wir? Wie viel Komik steckt in den Klischees, die wir kennen? Die Frage die sich anschließt ist, welche Unterschiede es zwischen Jungen und Mädchen gibt, die reizvoll sind. Welchen Teil meiner Rolle nehme ich selber gerne an, welchen nicht?
In loser Abfolge werden die Szenen zunächst improvisiert und dann mit Texten (die an Hand der Improvisationen geschrieben werden) geprobt.
Schwerpunkt ist das gemeinsame Spiel und die Arbeit am Theaterstück und seiner Inszenierung. Wie werden die Szenen bühnentauglich? Ausdruck, Mimik und Sprache werden als wichtige Kriterien für die Bühnenpräsenz erkannt und eingesetzt.
Das, was die Kinder im Projekt erarbeitet haben soll auf einer Schulveranstaltung auch anderen Kindern gezeigt werden als Stück von Kindern für Kinder.