Nach guten Erfahrungen der letzten Jahre mit dem Musikkarussell, das seit 2006 in Klasse
2 mit dem Schwerpunkt "Rhythmus" angeboten wird, können sich die Zweitklässler im
Schuljahr 2012/2013 zu diesem besonderen Kurs anmelden. Inspiriert durch die
Präsentationen der Gruppe "Stomp" soll nahezu ausschließlich mit Alltagsgegenständen
musiziert werden, wobei diese durch ihren ursprünglichen Verwendungszweck zu einer
Verknüpfung mit Bewegung geradezu einladen.
Die Kinder eignen sich Basiskompentenzen wie metrisches Gefühl oder rhythmische
Sicherheit immer durch die Kombination von Klang und Bewegung an. Eine besondere
Rolle sollen dabei die Gegenüberstellung von Metrum und Rhythmus (als "leichte" Form
der Zweistimmigkeit) sowie die Aufteilung rhythmischer Pattern auf verschiedene Spieler/
Spielergruppen spielen. Darüber hinaus geht es darum, alle nur denkbaren
Klangerzeugungsmöglichkeiten der jeweiligen Gegenstände auszuloten und immer wieder
neue zu erfinden.
Die schöpferische Phantasie der Kinder ist also bereits beim Aussuchen und Mitbringen
der "Instrumente" gefragt. Außerdem erhalten sie so genannte Rhythmuselemente (=
Bausteine) zur Verfügung, mit denen sie sich aus der Improvisation heraus ihre eigenen
Pattern zusammenstellen - wobei der Bezug zum Metrum stets erhalten bleibt, z.B. durch
Gehen in einem bestimmten Tempo. Parallel dazu erfinden sie immer auch passende
Bewegungsmuster zu ihren Rhythmen (oder umgekehrt).
Die Arbeit erfolgt zunächst angeleitet im Plenum, mit zunehmender Sicherheit dann auch
in Gruppen, die eigene Präsentationsformen und kleine rhythmische Arrangements
entwickeln.
Durch die stete Zuhilfenahme von Sprache und Stimme kommt diese Arbeit auch der
Entwicklung von Kompetenzen zugute, die sonst Inhalte des Deutschunterrichts sind. Die
Arbeit fördert außerdem motorische Geschicklichkeit (z.B. Umgang mit dem Ball), die
üblicherweise im Sportunterricht erlernt und geübt wird. Die rhythmische Strukturierung von
Musik, mit der sich die Kinder in diesem ganzen Schuljahr mit ständig steigenden
Anforderungen auseinandersetzen, erfordert mathematisches Denken in Reinkultur - nur
dass die Kinder sich beim Musizieren dessen kaum bewusst sind. Wir praktizieren in der
rhythmischen Musik sozusagen "klingende, bewegte und gefühlte Mathematik". Wenn
dann noch der Aspekt des selbstständigen Erarbeitens von Präsentationsformen und
stetiges Darstellen derselben vor Publikum dazu kommt, kann man sagen, dass die Kinder
in einem solchen Projekt nicht nur Kompetenzen erwerben, sondern ganzheitlich in ihrer
Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden.