In den Berufsfachschulklassen des BK Alsdorf lernen zunehmend junge Geflüchtete und Migranten, die zuvor Sprachkurse oder Internationale Förderklassen besucht haben, zusammen mit Lernenden, die in Deutschland aufgewachsen sind und oftmals ebenfalls eine Zuwanderungsgeschichte haben. Um diese bunte, vielfältige Zielgruppe soll es in dem geplanten Projekt gehen.

Ziel ist, die Lernenden für kulturelle Unterschiede zu sensibilisieren, d. h. diese zunächst sichtbar zu machen und eine wertfreie Akzeptanz zu ermöglichen. Dabei werden auch Ausdrucksmöglichkeit und Persönlichkeitsentwicklung gefördert. Ermöglicht wird dies durch die bereits erprobte Koop-ration dreier Künstler aus den Sparten Musik, Tanz und Theater, wobei die tanz- und musikpädagogisch arbeitenden Künstler freischaffend sind und die Theaterpädagogin an der Schule beschäftigt ist.
Durch die künstlerische Betätigung der Lernenden wird eine Situation geschaffen, in der alle TeilnehmerInnen gleichermaßen vor neuen Herausforderungen stehen, die sie nur gemeinsam bewältigen können.

In der Umsetzung werden die Übenden nach der Kennenlernphase gemeinsam an die Arbeit in den drei künstlerischen Bereichen herangeführt. Um in dieser Phase die sprachliche Herausforde-rung gering zu halten, gleichzeig gemeinsames Sprachenlernen anzustoßen, werden rhythmisierte Kurzdialoge und Wortspiele eingeübt und hieraus kleine Szenen entwickelt. Die Szenen werden zunächst mit theaterpädagogischen Mitteln erarbeitet, um dann hierzu rhythmische Klangfolgen zu entwickeln, die wiederum die Grundlage für den tänzerische Bearbeitung bietet. Dieser Kreislauf wird mehrmals mit unter schiedlichen Sprachimpulsen wiederholt und das so erarbeitete Material für eine erste Werkschau gestaltet und eingeübt, damit die Übenden Sicherheit für die Weiterar-beit gewinnen.

Im Anschluss wird weiteres Material mit Spielangeboten gesammelt, bei denen Konflikte angelegt sind, z. B. durch spielerische Bewegungsabläufe mit Nähe und Distanz, so dass unterschiedliche oder gleiche Wahrnehmung von Körpersprache deutlich werden kann.

Aus dem Material wird das gemeinsame Stück entstehen, in dem auch und gerade Konflikte spielerisch, musikalisch und tänzerisch bearbeitet werden können.