Eine Adaption von "Tintenherz" und die Skulpturale Umsetzung der erarbeiteten Phantasiefiguren blinder Schüler

Mit blinden und hochgradig sehbehinderten Schülern (zum Teil mit zusätzlichem Förderschwerpunkt, z.B. Lernen) soll zunächst eine vereinfachte Adaption der Geschichte "Tintenherz" von Cornelia Funke erarbeitet werden. Die Schüler sollen die einzelnen Charaktere der Geschichte in Aussehen und Eigenschaften selbst bestimmen und entwickeln dürfen.

Bezüglich der Figuren soll die Vorstellungskraft und Kreativität der Schüler gefördert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die entstehenden Figuren 5 Arme oder 7 Beine, Flügel, Haare oder zwei Köpfe haben. Allein die Ideen der Schüler und wie sie sich Phantasiewesen vorstellen, sind ausschlaggebend.

Diese Wesen sollen mit alltäglichen und ungewöhnlichen Materialien skulptural umgesetzt werden. Dabei soll alles Verwendung finden, was eine interessante Haptik bietet.
Das können z.B. Materialien sein, die an sich schon eine bestimmte Haptik haben wie Verpackungsmaterial (glatt, hart) oder Ploppfolie (uneben) oder Topfkratzer (rau) oder Wollfäden (weich) oder Silberlame (weich, glatt, fließend). Die Schüler können aber auch aus ungewöhnlichen Materialien eine eigene Oberflächenstruktur erschaffen (z.B. Pistazienschalen oder Trockenerbsen oder Nudeln) und die bestehenden Materialien auf ihnen unbekannte Art und Weise verfremden oder verändern.
Da blinde und hochgradig sehbehinderte Schüler Materialien meist nur aus einem bestimmten Zusammenhang heraus kennen und sich mit Abstrahierung schwer tun, soll auf diese Weise das künstlerische Abstraktionsvermögen und die Kreativität trainiert werden.

Die entstandenen Skulpturen und ihre Geschichte sollen sowohl in der Schule, als auch an externen Orten als Ausstellung präsentiert werden. Zu jeder Skulptur sind erklärende Texttafeln in Schwarzschrift und in Blindenschrift vorgesehen, sodass diese Projektpräsentation sowohl Blinden, als auch Sehbehinderten und Sehenden zugänglich wird.