Das Projekt soll von einem Team aus Grafikerin und Autor umgesetzt werden, um den teilnehmenden Kindern Einblicke in alle Schaffensphasen einer Buchentstehung bieten zu können: von der Ideenfindung, über Recherche, Schreiben, Ausarbeiten einer visuellen Dimension der eigenen Texte (Illustrationen), bis hin zu Satz und Layoutgestaltung des kreativen Produktes und einer abschließenden Präsentation (Lesung, Ausstellung der Bilder, Buchvorstellung). Auf diese Weise sollen den Kindern alle Komponenten des Literatur- und Kunstbetriebs mit verschiedenen methodischen Ansätzen vermittelt werden. Geförderte Schlüsselkompetenzen sind: die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema der Wünsche und Träume, das Formulieren eigener Gedanken und Standpunkte, Lesekompetenz, künstlerische Umsetzung eigener Gedanken in Bilder (Medientransfer: Wort-Bild), Basiskompetenz PC (Word, Layout, Satz), Organisationsfähigkeit. Thema ist die Auseinandersetzung mit der Sphäre der Wünsche, deren weltverändernder Kraft. Diese eignen sich unmittelbar, um in die Ideenwelt der Kinder einzutauchen, eine Auseinandersetzung mit der eigenen Befindlichkeit und mit Zukunftsbildern wird erreicht. In einer Spiralbewegung wird die Allgemeingültigkeit der Wünsche erarbeitet, das universelle Menschenrecht auf Träume.

Die Projektphasen gliedern sich wie folgt:
A 1: Schreibwerkstatt. Unter Anleitung des Autors Einstieg in das Thema der Wünsche. Nach Lockerungsübungen erster Schreibanlass: „Mein größter Wunsch/Traum ist...“ A 2: Bildwerkstatt. Unter Anleitung der Grafikerin werden im nächsten Schritt die Texte aus Al durch Illustrationen ergänzt (Einüben versch. künstl. Techniken).
A 3: Redaktionelle Arbeit (zusammen mit Grafikerin / Autor): Die Kinder tippen ihre eigenen Geschichten ab, Bilder werden eingescannt und für spätere Layout- und Satzarbeiten abgespeichert. Aufbau einer Text- und Bilddatenbank.
B 1: Schreibwerkstatt. Einführung des lit. Instruments der Recherche. Die Kinder sollen ihre Eltern, Großeltern, Familienangehörigen interviewen, in Erfahrung bringen, was diese wünschten, als sie Kinder waren. Generations-Unterschiede/Gemeinsamkeiten? Historische Perspektive öffnet sich auf das Thema. Anschließend Geschichten über die Wünsche der interviewten Personen schreiben.
B 2: Bildwerkstatt. Erarbeitung von Illustrationen zu den Texten aus B 1. Lässt sich Zeit in Bildern festhalten? (versch. künstl. Techniken)
B 3: Redaktionelle Arbeit (zusammen mit Grafikerin / Autor): Text- und Bilddatenbank. C 1: Schreibwerkstatt. Was passiert, wenn man die Perspektive von Wünschendem und Gewünschtem tauscht? Wie fährt sich das ersehnte Fahrrad bei der ersten Runde am Kindergeburtstag? Was empfindet das Meerschwein unterm Weihnachtsbaum?
C 2: Bildwerkstatt. Erarbeitung von Illustrationen zu den Texten aus C 1. (versch. künstl. Techniken)
C 3: Redaktionelle Arbeit (zusammen mit Grafikerin / Autor): Text- und Bilddatenbank.
D 1 /2: Bild- u. Schreibwerkstatt: Kontaktaufnahme mit der Partnerschule der (15 Ruppichteroth in Laos. Klassen in Laos sollen gebeten werden, ihre größten Wünsche / Träume für die Zukunft zu malen. Später Auswertung der laotischen Bilder durch die Kinder in Ruppichteroth, gemeinsame Reflexion und Formulieren eigener Gedanken über die Wünsche hier wie dort. Unterschiede/Gemeinsamkeiten im Raum?
D 3: Redaktionelle Arbeit (zusammen mit Grafikerin / Autor): Text- und Bilddatenbank.
E 1: Schreibwerkstatt: Wunsch und Utopie. Schreibanlass: „Was würde ich tun, wäre ich Bürgermeister von Ruppichteroth?“ Mit dem Autor Gespräche über die Art und Weise, wie die Kinder ihren Ort wahrnehmen und Mitgestalten möchten. Ausrichtung der Wünsche am konkreten Umfeld.
E 2: Bildwerkstatt: Erarbeitung von Illustrationen zu den Texten aus E 2. Realistische oder utopische Ruppichterother Bildwelten? (versch. Techniken)
E 3: Redaktionelle Arbeit (zusammen mit Grafikerin und Autor): Text- und Bilddatenbank. Abschließende Redaktionssitzung. Auswahl von Texten und Bildern; unter Anleitung der Grafikerin Satz der Texte in einem Dokument, Platzierung der Illustrationen, Gesamtlayout, Korrekturlesen zusammen mit Autor. Erstellen einer Druckfahne.
F 1 /2: Bild- und Sehreibwerkstatt: Gemeinsam mit Grafikerin kümmern sich die Kinder um den Druck- ihres Wunschbuches. Anschließend bereiten die Kinder die Präsentation ihrer Forschungen, Schreib- und Kunstprodukte vor. Im Rahmen eines schulischen Festes sollen diese der Öffentlichkeit (Klassen, Kollegium, Gemeindeverwaltung, Bürgermeister etc.) präsentiert werden. Programmpunkte werden mit den Kindern ausgearbeitet, Lesepassagen einstudiert, Bilder aufgehängt, Einladungen verschickt. Grafikerin und Autor, als erfahrene Organisationen von Lesungsreihen etc., stehen den Kindern mit Rat und Tat zur Seite. Die Veranstaltung soll nicht nur die Wünsche der Kinder thematisieren, sondern Ausdruck von deren Eigenständigkeit sein.
F 3: Durchführung der Abschlussveranstaltung. Die Kinder lesen ihre eigenen Texte und präsentieren sich dem Publikum als Experten für Wünsche und Träume. Wichtig wird hier sein, dass gerade auch die utopischen Tendenzen kommuniziert werden, sodass die Kinderwünsche hoffentlich im gesellschaftlichen Raum eine Diskussion anregen:
Kinderwünsche als Impulsgeber für die regionale Politik. Das Schreiben / Malen wird damit eingebunden in einen Kontext von Selbstvergewisserung und der Positionsbestimmung im Rahmen gesellschaftlicher Verantwortlichkeit.