Viele SchülerInnen produzieren heute wie selbstverständlich kurze Videoclips mit ihren Handy. Diese Clips werden dann meist ohne weitere Verarbeitung verbreitet. Dadurch, dass die Videos ungeschnitten und nicht weiter bearbeitet sind, wirken sie wie „live abgefilmte“ Realität und damit wie „echt“.
Durch ein Übermaß an solchen Bildern verlieren die Jugendlichen da Gespür für die Grenze von Wirklichkeit und Fiktion. Auch wenn diese Grenze heute im Grunde nicht mehr als klare Grenze existiert, ist es umso wichtiger, dass Heranwachsende lernen, dass jedes Medienbild – auch das Dokumentarische – etwas Produziertes ist.
In diese Richtung soll es in diesem Projekt gehen: die SchülerInnen sollen Videoclips erstellen, die über die „abgefilmte Realität“ und das scheinbar „echte“ hinausgehen und das „produzierte“ an ihnen mit thematisieren. Dies soll mit verschiedenen Methoden erreicht werden z.B. durch „Film im Film-Sequenzen“, expressiven Schnitt oder einem persönlichen Blickwinkel auf ein Thema, der zu einem speziellen und eigenwilligen Stil führt.
Ob diese Clips fiktionaler, dokumentarischer oder auch experimenteller Art sind, soll im Rahmen des Projekts von den SchülerInnen selbst entschieden werden. Daneben sollen die SchülerInnen in praktischen Übungen mit professionellem Videoequipment und auch mit ihren eigenen Geräten (Handys) Begriffe aus der Filmsprache und den Umgang mit unterschiedlichen Techniken kennenlernen.
Insgesamt soll das Projekt das Bewusstsein der Jugendlichen für das „Produzierte“ von Medienbildern schärfen und damit ihre Kritikfähigkeit beim Medienkonsum stärken.