Das Album "The Wall" von Pink Floyd aus dem Jahr 1980 und der gleichnamige Film (1082) erzählen die Geschichte eines jungen Mannes, der aufgrund von Konflikten mit Eltern und Lehrern eine imaginäre Mauer um sich errichtet, die ihn vor äußeren emotionalen Einflüssen schützen soll. Nachdem er die Mauer aufgebaut hat, verzweifelt der junge Mann an seiner Existenz, weil er durch sie von sozialen Kontakten weitgehend abgeschirmt ist. Er versucht, die Mauer zu durchbrechen...
Das Leben von Kindern und Jugendlichen findet hauptsächlich in Schule und Elternhaus statt und ist damit wesentlich von erzieherischen Prozessen geprägt. Hinzu kommt ein wachsender Einfluss von Massenmedien in der Entwicklung von Vorbildern und Lebensentwürfen. Dabei geraten die jungen Menschen zunehmend in Drucksituationen, die viele nicht oder nur mit Komplikationen bewältigen können. Viele scheitern am Leistungsdruck in der Schule, an den Erwartungen der Lehrer oder am Gruppendruck gleichaltriger bezüglich des sozialen Status und medial geprägter Rollenvorstellungen.
Nicht selten treten Kinder und Jugendliche in diesem Prozess die Flucht in Scheinwelten an, Suchtverhalten hinsichtlich Computerspielen, Alkohol, Drogen, Internet, Konsum etc. sind keine Ausnahmefälle mehr. Auch Gewalt gegen sich selbst (z.B. Essstörungen, Selbstverletzung) oder andere nimmt zu.
Das Projekt "The Wall – Die Mauer muss weg!" richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse. Es beschäftigt sich mit diesen gesellschaftlichen Gegebenheiten aus Sicht der Betroffenen. Gemeinsam werden ihre Erfahrungen und Erlebnisse, aber auch Wünsche und Ängste in Rollenspielen, Improvisationen und anderen kreativen Formen gesammelt, erforscht und in einem künstlerischen Prozess in Spielszenen, kurze Filmclips, Songs u.ä. umgewandelt. Ziel ist dabei auch, Lösungsansätze aus scheinbar ausweglosen Situationen zu entwickeln.
Der Erwerb darstellerischer und kreativer Fähigkeiten, der Teil dieses Prozesses ist, führt damit auch zu höherer Konfliktlösungskompetenz, gewachsenem Selbstbewusstsein und gesteigerter Ausdrucksfähigkeit.