Sprung-Tuch: Wenn textile Stoffe in Bewegung kommen
Jugendliche verbinden „Textile Kunst“ oft mit Nähtechniken u. damit einhergehend die Vorstellung, dass die Aktivitäten in diesem Feld vornehmlich statisch und eingeschränkt ausfallen. Sie sehen sich an der Nähmaschine sitzend oder eine Nadel in den Händen haltend. Dieses Projekt möchte den Vorbehalten entgegen wirken und schafft für die Heranwachsenden einen textilen Experimentier-Raum, der sich durch Bewegung und Aktion auszeichnet. Wichtiges Element hierbei ist das Tuch, das unter bestimmten Bedingungen in Bewegung gesetzt wird und sich so zum einem Kunstwerk wandelt. Es entstehen Stoffskulpturen, Fotos, Performances, Rauminstallationen u. großformatige Textilgestaltungen. Im Laufe des Projektes machen sich die Jugendlichen mit den unterschiedlichsten Arbeitsweisen eines Künstlers vertraut und bekommen die Möglichkeit, sich selbst bildhauerisch wie auch körperorientiert auszudrücken. Dies ermöglicht ihnen eine Vielzahl von Erfahrungsräumen. Textile Stoffe werden im Projekt
- vom Wind bewegt: Die Jugendlichen konzipieren und gestalten Fahnen und Stoffmobiles. In Anlehnung an die Arbeiten des kinetischen US Künstlers Alexander Calder gestalten die Mädchen und Jungen Textil-Mobiles. Bei den Fahnen werden biografische Bezüge gesetzt, wenn diese wie eine Art Wappen oder Steckbrief behandelt werden. Filz, Schere und Transferfolie finden hier ihren Einsatz.
- vom Motor bewegt: Angeregt über die Werke der Influenzerin Alex Proba experimentiert die Gruppe mit Stoff-Maschinen. Dazu werden aus Schaumstoff Formen entwickelt, diese farbig gestaltet und mittels einer Technik in Bewegung gesetzt. Hier wird auch die Kunst von Sophie Smallhorn Einfluss nehmen. Die Künstlerin arbeitet verstärkt mit 3D-Stoffinstallationen.
-vom Mensch bewegt: Die Holzbildhauerin Sandra Tusch-D. ist eine erfahrene Bildhauerin. In diesem Projekt bietet sie den Jugendlichen ein Crossover vom plastischen Arbeiten u. Ansätzen des Community Dance an. Sie wird die Jugendlichen ermutigen, sich selbst im Raum als bewegende Skulptur wahrzunehmen. Textile Stoffe nehmen dabei eine bedeutungsvolle Rolle ein, wenn hier körpergroße Stoffhüllen ihren Einsatz finden. Mittels Fotografie werden diese Figuren festgehalten.
Einige der Ergebnisse fließen in das Festival der textilen Kunst ein, die TEXTILE 2024. In diesem Rahmen organisiert die Jugendkunstschule eine Art Kunstmeile in der Innenstadt von Schmallenberg, die „Junge Galerie“ (4.5.-9.6.2024).