"Spiel-Räume" ist ein spartenübergreifendes Projekt in der Dortmunder Nordstadt, einem Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf und vielfältigen sozialen wie kulturellen Herausforderungen. Dort ansässige ist die Libellen-Grundschule, die bereits seit vielen Jahren geflüchtete Kinder aus zahlreichen Ländern mit verschiedenen kulturellen und religiösen Hintergründen unterrichtet.
Die zentrale Idee des Projekts ist es, Kinder mit und ohne Fluchthintergrund im außerschulischen Kontext in einen gemeinsamen kreativen Dialog zu führen, um mögliche Vorbehalte abzubauen und sprachliche Barrieren in den Hintergrund zu stellen. Bei gemeinsamen Streifzügen durch die nähere Umgebung der Grundschule entdecken die Kinder neue Ecken im Viertel, die fernab von den bekannten Pfaden zur Schule oder zum nächsten Supermarkt liegen. Außerdem schauen sich die Kinder eine Vorstellung des Kinder- und Jugendtheater an, lernen das Museum Ostwall im Dortmunder U kennen und besuchen die Stadt- und Landesbibliothek. Die Kinder erweitern einerseits ihren Radius und lernen wichtige kulturelle Institutionen in Dortmund kennen, gleichzeitig dienen die Orte als Inspirationsquelle für den weiteren Projektverlauf. Der Besuch dieser Einrichtungen ist zudem ein wichtiger Bestandteil der gesellschaftlichen Teilhabe und kann mögliche Berührungsängste abbauen. Im weiteren Verlauf setzen die Teilnehmer das Geschehene in eine eigene künstlerische Sprache um, die ihren individuellen Background und ihre Interessen berücksichtigt. Dabei können sich die Kinder sowohl sprachlich, bildnerisch und darstellerisch ausdrücken und sich aufgrund ihrer verschiedenen Erfahrungshintergründe gegenseitig befruchten. Die Ideen der Kinder spielen dabei eine übergeordnete Rolle und werden ins Viertel rund um die Libellen-Schule nach draußen getragen: So kann z.B. ein Gemälde aus dem Museum in eine Theaterszene umgesetzt werden oder eine Szene aus dem Dortmunder Schauspiel verwandelt sich zu einem lebendigen Standbild. Wörter aus Gedichten und Geschichten können an Hauswänden oder Mauern "versteckt" werden, so dass die Zuschauer zu einer künstlerischen Spurensuche eingeladen werden. Zum Abschluss des Projekts erden die teilnehmenden Kinder zu einem interaktiven Rundgang durch das Viertel eingeladen. Sie zeigen dem Publikum ihre Sicht auf die Nordstadt und ihre ganz eigene Art der künstlerischen Umsetzung. Begleitet wird das Projekt von MitarbeiterInnen des offenen Ganztags.