Die Idee zum Titel des Projekts entstammt dem Spielfilm "Fame", welcher die Geschichte einer kreativen Schule und ihrer Schüler erzählt, die sich dort mit ihrem Potential auseinandersetzen. Manch einen mag der Wunsch nach Ruhm ins Scheinwerferlicht locken. Aber die Aussicht, etwas Bleibendes zu hinterlassen oder für etwas berühmt zu werden, ist auch Menschen bekannt, die nicht auf die Bühne gehen.
In diesem Projekt soll der Schwerpunkt nicht nur auf der Präsentation eines Theaterstücks am Ende des Jahres liegen, sondern der Entwicklungsprozess dokumentiert und in die Inszenierung eingeflochten werden. Durch die Möglichkeit, fremde Blickwinkel und andere Verhaltensweisen auszuprobieren, steigert sich das Verständnis für die Vielschichtigkeit und die Entwicklung von Körper und Geist. Im besten Fall entwickeln Schülerinnen und Schüler Selbstbewusstsein und Toleranz, auch gegenüber sich selbst. Diese Arbeit findet im größtmöglichen Freiraum statt. Dabei steht die Selbstreflexion innerhalb künstlerischer Prozesse im Vordergrund. Die Auseinandersetzung mit Ruhm dient hier als erster Anhaltspunkt. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit professioneller literarischer und pädagogischer Unterstützung an ihren eigenen und gemeinsamen Ideen. Während der Arbeit können die Schülerinnen und Schüler ihre Prozesse in regelmäßigen Interviews reflektieren. Diese werden aufgezeichnet. So verbindet sich die Ebene der Gestaltung mit der Ebene der eigenen Ansicht und den Emotionen. In einer dritten Instanz werden die kreativen Ideen (Texte, Lieder, Tanz etc.) mit den Interviews in weiteren Gruppenprozessen verflochten. So steht die Selbstreflexion nicht neben der kreativen Arbeit, sondern wird selbst zum Material für neue Ideen.
Ein Beispiel: Ein Schüler spielt in einer Probe Klavier. Im Reflektionsvideo berichtet er darüber, dass er nur Klavier spielt, weil dies der Wunsch der Eltern war. In der nächsten Probe improvisiert die ganze Gruppe diese Szene im Elternhaus. Eine Schülerin erkennt darin ein eigenes Problem, welches sie wiederum in die Videokamera spricht. Dieses Video betrachtet der erste Schüler und entwickelt daraufhin einen Film, der sich mit Wünschen auseinandersetzt. Auf Grundlage des Films soll die ganze Gruppe Texte erstellen. Diese Texte werden von den Schülern vor der Kamera vorgetragen. Diese Videos werden nun wieder zu Szenen umgeschrieben, die auf der Bühne geprobt werden.
Die Reaktionen auf eigene Aussagen, können damit wieder auf der Bühne stattfinden. Dieses Kreativlabor mit Kreativität als Technik und Kreativität als Form der Selbsterfahrung wird am Ende des Schuljahres zu einer Gesamtaufführung gebracht, die sowohl den künstlerischen Prozess als auch die Entwicklung in künstlerischer und persönlicher Hinsicht darstellt. Sollte der große Ruhm ausbleiben, bleibt dennoch die Erfahrung bestehen. Das Ich als kreativer Impuls und das Ich als Erinnerung.