Zusammen mit zwei ganz unterschiedlichen Schulklassen möchte ich mich im kommenden Schuljahr auf die Reise ins phantastische Nimmerland begeben, der Platz zwischen Schlafen und Wachen, das Traum- und Fantasieland, wo Elfen fliegen können und Abenteuer mit Piraten und Indianern möglich werden. Auf dieser Reise sollen die SchülerInnen den Kinderbuchklassiker Peter Pan und seine Welt kennen lernen, erkunden und kreativ erobern beim malen/basteln/töpfern/Landart.
Einmal handelt es sich um eine 7. Schulklasse der Max Wittmann Schule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, bei der zweiten Schule um 3. und 4. Klässler der Fichte Grundschule.
Wir sehen in zwei Filmen (Spielbergs „Hook“, Disneys „Peter Pan“) und zwei illustrierten Buchausgaben, dass die Fantasie-Figuren durchaus auch menschliche Eigenschaften haben, nicht alles perfekt läuft, doch zum Schluss ist die Rettung nah, denn mutige Freunde sind nicht weit.
Die SchülerInnen können dabei ihre Allmachtsphantasien ausleben, indem sie in die Rollen von Fantasyfiuren schlüpfen und sich mit ihnen identifizieren. Dadurch werden die Phantasie angeregt und eigene Stärken entdeckt. Daneben sollen sie sich ihren intellektuellen Fähigkeiten entsprechend mit den Themen „Erwachsen werden, Verantwortung übernehmen, mutig sein, Gefahren ins Auge blicken“ auseinandersetzen, indem sie in der Geschichte Identifikationsfiguren finden und dabei sich selber neu „erfinden“ bzw. eigene Figuren gestalten.
Geplant ist es, dass die Schülerlnnnen während des Projektes Kontakt aufnehmen durch gegenseitige Besuche, dass die Grundschülerlnnen und die geistig behinderten Schüler kooperieren und dabei ihre „Eigenarten“ kennen und respektieren lernen (noch immer erfahre ich in meiner Arbeit mit Kinder, dass der Satz „du bist ja behindert“ als Beleidigung eingesetzt wird, behinderte Kinder ausgegrenzt sind).
Die Grundschüler und geistig behinderte Schüler sollen durch den Kontakt und die Arbeit am gleichen Projekt erfahren, wie sie sich als Partner ernst nehmen können und die gemeinsame Arbeit als Bereicherung erleben.
Die Leser erfahren: Peter möchte nicht erwachsen werden, Wendy dagegen schon. Sie sehen, was für Folgen das für die beiden hat, wie besonders es ist, ein Kind zu sein, welche Vorteile aber auch das Erwachsen werden bietet, ein Teil der Gesellschaft zu werden, so wie an der Max Wittmann Schule die Kinder fit gemacht werden, um so gut es geht daran teilhaben zu können.