Ausgangspunkt für das Projekt ist die Situation der 17-jährigen FörderschülerInnen in ihrem letzten Schuljahr, welches geprägt ist von Fragen wie „Wie geht es mit mir weiter?“ oder „Schaffe ich es auf dem ersten Arbeitsmarkt?“. Die Phase ist geprägt von Sehnsüchten aller Art: Sehnsucht nach Selbstständigkeit, nach Normalität, nach Anerkennung oder nach einer Liebesbeziehung. In vielen populären Songs, die zur Lebenswelt der SchülerInnen gehören, drücken sich Sehnsüchte aus. In dem Projekt stellen die SchülerInnen ihren Sehnsuchtssong vor. Gemeinsam werden mittels Tanztheater Emotionen und Themen aus der Musik aufgegriffen und mit eigenen Assoziationen erweitert. Fester Bestandteil werden Übungen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung sein. Die körperliche Ausdrucksfähigkeit soll erweitert werden, was besonders für verbal schwache SchülerInnen wichtig ist. Dazu gehört auch, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie sich verschiedene Gefühle in Körperhaltungen widerspiegeln. Zur Improvisationskompetenz, die die SchülerInnen im Bereich Tanztheater entwickeln, gehört auch die Schulung von Konzentration und Präsenz. Im Zusammenspiel mit der Musik wird das Bewegungs- und Rhythmusgefühl entwickelt, auch eine kleine choreographische Folge soll geübt werden.
Im zweiten Teil werden die SchülerInnen ein eigenes Musikvideo realisieren. Mit der Kamera werden die „Momentaufnahmen Sehnsucht“ dokumentiert und gestaltet. In ihrer Freizeit schauen sich viele Jugendliche Musikclips auf YouTube an, doch wie entsteht so ein Clip? Was ist echt und welche Effekte kommen zum Einsatz? Im praktischen Umgang mit dem Medium Video soll ein Bewusstsein geweckt werden für die Manipulierbarkeit von Bildern. Die SchülerInnen sollen lernen, die Kamera sachgemäß zu handhaben und dabei die Teile und Funktionen ausprobieren wie Objektiv und Sucher. Von der Aufnahme über die Speicherung bis zur Wiedergabe am Computer sollen die Produktionsschritte für die SchülerInnen nachvollziehbar werden. Unter Einsatz eines Videobearbeitungsprogrammes sollen die Aufnahmen arbeitsteilig nachbearbeitet werden. Ziel ist die Erstellung eines Musikclips, in dem die SchülerInnen die Protagonisten sind und das in der Schule präsentiert wird.
Die Zusammenarbeit der heterogenen Schülergruppe vertieft soziale Kompetenzen. Der Auftritt jedes Einzelnen in dem Clip und die gemeinsame Präsentation steigern das Selbstbewusstsein.
Im Rahmen des Projekts ist auch ein Besuch im Dortmunder U im Bereich Medienkunst geplant.