Zunächst werden die SchülerInnen gemeinsam das Theaterstück konzipieren und schreiben. Ausgangspunkt dafür ist das Kinder- und Jugendbuch "Der 7. Sonntag im August" der Autorin Sabine Ludwig, welches im Deutschunterricht als Klassenlektüre
gelesen wird. Die Rahmenhandlung der Erzählung handelt von der 11-jährigen Protagonistin, die sich am letzten Ferientag vor Schulbeginn wünscht, dass die schulfreie Zeit nie zu Ende gehen möge Dieser Wunsch geht durch das Verlieren ihres Wunschbandes in Erfüllung – sie befindet sich in einer Zeitschleife und wünscht sich bald nichts sehnlicher, als dass der 1.Schultag nach den Ferien doch kommt, da sie all die kleinen und großen Probleme ihrer Familie und Umwelt, wenn auch in abgewandelter Form, aber doch immer wieder erlebt, und dafür nach Lösungen sucht. Dies soll auch die Rahmenhandlung des Theaterstücks bilden, deren inhaltliche Ausgestaltung in Form verschiedener Episoden mit der Klasse erarbeitet wird. Dadurch, dass die Protagonistin alltägliche Probleme von Kindern dieser Altersstufe (Streit und Konkurrenz mit Geschwistern; sich ungerecht behandelt oder zu wenig beachtet fühlen von den Eltern; Großeltern, um die sich keiner kümmern will; Freundschaften; Schulprobleme usw.) beschreibt und nach Lösungen dafür sucht, bekommen die Kinder die Möglichkeit, über eigene Alltagssorgen und - schwierigkeiten zu sprechen, über sie nachzudenken und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen. Auf diese Weise können sie sich auch mit der eigenen Lebenswirklichkeit auseinandersetzen und werden mit ihren Ängsten, Wünschen und Sorgen ernst genommen. Gleichzeitig bietet dies die Chance, dass Kinder, die ungern Privates von sich preisgeben, am Beispiel der Protagonistin im geschützten Rahmen auf allgemeiner Ebene über Kindersorgen usw. sprechen können. Die Kinder werden ihre Ideen im Rahmen des Deutschunterrichts zunächst als Geschichten verschriftlichen; anschließend werden diese Texte unter Anleitung in Szenen umgesetzt. Neben den darstellerischen Möglichkeiten soll ein Schwerpunkt im Bereich Musik gesetzt werden. Das Projekt wird fächerübergreifend durchgeführt und umfasst Inhalte aus den Fächern Deutsch (z.B. Lesen und Verfassen von Texten, sprachliche Mittel), Kunst (z.B. Bühnenbild, Kostüme), Sachunterricht (z.B. Licht. Technik, Werbung), Musik (z.B. Lieder, Gesang, Instrumentalbegleitung) und Sport ( z.B. Bewegung, Tanz, Turnen). Die Kinder sollen alle Arbeitsbereiche, die von der Konzeption bis zur Aufführung eines Theaterstücks notwendig sind, kennenlernen. Im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung wird es den Kindern - über alltägliche Unterrichtssituationen hinaus – ermöglicht, sich in neuen Zusammenhängen zu erleben und ihren individuellen Fähigkeiten entsprechend Kompetenzen zu entwickeln. Zusätzlich stärkt die Durchführung eines Theaterprojekts als gemeinsames Vorhaben der Gruppe, in dem jedes Kind an seinem Platz wichtig ist, die soziale Kompetenz und das Selbstbewusstsein eines jeden Kindes.