Ziel des Projektes ist den SchülerInnen Film und Video als Medium und Thema in der Kunst(welt) nahezubringen.
Die Videokunst hat sich Mitte der 1960er Jahre herausgebildet und ist daher ein verhältnismäßig junges künstlerisches Feld. Oft fällt das Medium auch unter den Begriff der Neuen Medien (in Abgrenzung zur Malerei und Bildhauerei). Übergange von der Video zur Filmkunst sind dabei fließend. Das Experimentierfeld Film deckt ein breites Spektrum ab, das sich von erzählerischen Fragen zu visuellen Umsetzmöglichkeiten erstreckt.
Die SchülerInnen sollen im Rahmen des Projekts zeitgenössische Positionen der Videokunst kennenlernen. Hierfür sollen sie mit den videoinstallativen Arbeiten eines Nam Jun Paiks (Fish Flies on Sky) oder auch mit den halb dokumentarisch, halb künstlerischen Arbeiten eines Cyprien Gaillard's (Cities of Gold and Mirrors/ Desniansky Raion) bekannt gemacht werden. Die Begegnung mit zeitgenössischen Videokünstlern soll Anreiz für eine eigene künstlerische Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten des Film und Videos sein. Zunächst werden die SchülerInnen an das bewegte Bild und die damit verbundene Wirkung herangeführt: Es soll sich ein Verständnis für das Zusammenspiel von Bildkomposition, Licht, Schnitt und Ton entwickeln. Beispielsweise soll verschiedenes Licht in einem Interview eingesetzt und die unterschiedliche Wirkung beurteilt werden. Eine Einführung von Inszenierungsmitteln des Films zeigt den SchülerInnen nicht nur ein gestalterisches Spektrum, sondern schneidet periphär auch einen kritischen, reflexiven Umgang mit Bildmaterial an.
Hauptteil des Projektes ist ein in Gruppen entwickelter 10-15 minütiger Kurzfilm zum Thema „Zeit". Der Themenkomplex selbst wird vorher durch einführende Texte und Sichtung weiterer künstlerischer Arbeiten (z.B „The Clock" Christian Marclay) besprochen. Die SchülerInnen werden als Vorbereitung ein Drehbuch schreiben und die Kameraführung und den Schnitt eigenständig bestimmen und übernehmen. Darüber hinaus ist ein Besuch des Hartware MedienKunstVerein, eine Plattform für zeitgenössische Medienkunst im Dortmunder U geplant. Der Verein zeigt regelmäßig Ausstellungen im Bereich der Videokunst. Durch die Exkursion können zeitgenössische Künstlerpositionen vor Ort mit den SchülerInnen analysiert und besprochen werden. Hierbei können sich diese sowohl davon überzeugen, dass Film in der Bildenden Kunst ein etabliertes Medium ist, als auch Inspiration für eigene Herangehensweisen sammeln.
Zum Abschluss des Projektes soll gemeinsam mit den SchülerInnen ein Screening der entstandenen Kurzfilme stattfinden.