Auch wenn Autos in jüngster Zeit für uns einparken und Smart Devices das Denken übernommen haben, so hat eine Wahrheit seit Jahrtausenden Bestand: Das Essen ist Grundbedingung des menschlichen Lebens. Doch gilt auch für die Ernährung das Motto unserer Zeit: "immer höher, schneller, weiter", mit Fast Food, Diätdrinks, Ernährungsprogrammen und Biosiegel. Laut einer Befragung der Techniker-Krankenkasse erklären zwei Drittel der jüngeren Menschen, nicht genug Zeit fürs Essen zu haben. Gegessen wird nebenbei, während man im Internet surft oder von einem Termin zum nächsten hetzt.
Unsere Ernährung ist Spiegel der Gesellschaft sowie ihrer Werte und so bleibt es nicht aus, dass sich Umwälzungen und Veränderungen bei Essgewohnheiten zeigen. Beim Begriff "Essen" steht längst nicht mehr das gemeinsame Ritual im Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung, sondern vielmehr seine krankhaften Auswüchse.
Auch wenn Studien nur Schätzungen zulassen, steht fest, dass Essstörungen zu den häufigsten chronischen Krankheiten im Kindes- und Jugendalter gehören. Der Kinder-und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) des Robert Koch-Instituts zeigte: Bei etwa 20% aller 11- bis 17 -Jährigen in Deutschland liegt ein Verdacht auf eine Essstörung vor. Aufgrund der gesellschaftlichen Relevanz insbesondere für junge Leute, soll sich das Projekt dem Thema "Essen" widmen. Gemeinsam werden die Jugendlichen sich den vielen Facetten dieser Thematik nähern. Was denken sie über Diäten, Familienleben, gesunde Ernährung, Bulimie, Traditionen, Pausenbrot und McDonalds? Das Endergebnis wird eine "kulinarische" Collage zum Thema Essen sein, die am Ende des Schuljahres aufgeführt werden soll.

Das Projekt soll die Kreativität sowie Selbst- und Fremdwahrnehmung fördern. Darüber hinaus soll das Thema aus zwei Richtungen erfasst werden, zum Einen gesellschafts- politisch und kulturell und zum Anderen literarisch. Jens Niemeier wird sich dem Thema mit den TeilnehmerInnen durch Recherche und "Unsichtbares Theater" im öffentlichen Raum annähern. Sarah Jäger wird sich dem Thema mit den TeilnehmerInnen literarisch und mit dem Verfassen und Recherchieren von Texten nähern. Gemeinsam wird dann im zweiten Schulhalbjahr eine Theaterproduktion entwickelt, bei der die Arbeit der beiden Gruppen zusammengeführt wird. Weitere Ziele der theaterpädagogischen Arbeit ist die Auseinandersetzung der TeilnehmerInnen mit sich selbst und anderen Jugendlichen unterschiedlichen Alters (14 - 19 Jahre). So soll die soziale Kompetenz der TeilnehmerInnen verbessert werden. Speziell die Schauspiel-Übungen bereiten die Jugendlichen indirekt auf Situationen wie z.B. das Halten von Referaten und Vorträgen oder Bewerbungsgespräche vor. Besonders durch die kürzere Beschulung ist es wichtig, auch die Persönlichkeitsentwicklung der SchülerInnen zu fördern, um ihnen einen selbstbewussten und erleichterten Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen.