Märchen und Kunst.
Als Märchenerzählerin bzw. Rezitatorin werde ich den Jugendlichen Textpassagen oder auch Verse, die vorwiegend aus dem 1900 Jahrhundert sind, frei vortragen. Parallel blicken wir sozialkritisch in das 2100 Jahrhundert. Wir verknüpfen Textinhalte von damals mit der heutigen Wirklichkeit. In schrittweisen Übungen erlernen wir das freie vortragen. Die Auswahl für ein Märchen bzw. des Textes wird offen gehalten, um den unterschiedlichen Vorlieben der jungen Erzähler entgegen zu kommen und andererseits eine Vielfältigkeit zu beinhalten. Ziel ist es, den Jugendlichen zu zeigen wie schön Sprache sein kann. Viele der Schüler fühlen sich mit Ihren Ängsten und Sehnsüchten, aber auch Wut und Trauer allein gelassen, Literatur soll hier als Ausdrucksmöglichkeit für eigene Gefühle aufgezeigt werden. Sich ausdrücken können- die Möglichkeit Gefühle in Worte zu fassen, aber auch die Symbolkraft im Märchen verstehen - sie wird uns klarer und gegenwärtig. Gleichzeitig werden wir Ausschau halten nach Märchenhelden und Märchenwelten die uns auch Heute noch begleiten. Dabei werden wir leichte Materialien (wie Fundstücke, Styropor, Kunststoff, Papier, Naturmaterialien, Stoffe u.a.) spielerisch und experimentell erkunden. So werden je nach Gruppendynamik Bilder und Objekte entstehen, die dann über eine Bildpräsentation auf einer Leinwand als Untermalung des Vortrags dienen. Für die Leinwandpräsentation entwickeln die Schüler über ein Bildbearbeitungsprogramm individuelle Bilder, die in die Abschlussveranstaltung mit einbezogen werden. Ist der Funke zur Erzählfreude entfacht, dann braucht man nicht viel Geld um diese Kunst weiterhin zu pflegen. Durch den Teil-Schwerpunkt Vortrag (Schauspielkunst) nehmen die Jugendlichen außerdem die wichtige Erfahrung mit, vor der Gruppe zu agieren. Daraus erwächst Selbstvertrauen im Auftreten. Für Jugendliche, die immer mehr Zeit am Computer verbringen ist es ganz sicher von großer Bedeutung, ihnen Inspirationen zu Bildern zu geben, die noch nicht vor- gefertigt sind, sondern in ihrer Phantasie geboren wurden. Der Prozess wird von dem sich entwickelnden Bild im Märchen begleitet, bzw. wird vom Material zur Bildidee führen. Hier gibt es kein richtig oder falsch. Individuell und anders sein ist erlaubt. Die Jugendlichen werden innerhalb eines Rahmens zur individuellen Interaktion ermutigt. Innerhalb dieses Rahmens dürfen Sie Ideen und Formgebung Selbst mitbestimmen. Unbekanntes hinterfragen und persönliche Symbole mit Eigensinn besetzen. Herangehensweisen zeitgenössischer Kunst werden aufgezeigt, um das Handlungsfeld der Jugendlichen zu Erweitern.