"Sei nicht so frech!", "Setz dich mal richtig hin!" und "Hör jetzt endlich mit dem Unsinn auf!"
sind nur einige wenige Beispiele für Sätze die sich heranwachsende immer wieder, mal zu
recht, mal weniger, anhören müssen.
In einer zunehmend komplizierteren und immer stärker durchstrukturierten Welt ist es für
Kinder und Jugendliche oft gar nicht so einfach einzuschätzen, welche Verhaltensweisen
in welcher Situation von ihnen erwartet werden, was als angemessen empfunden wird und
was man besser bleiben lässt. Dabei ist der Grat oft schmal, wird der jugendliche Wunsch
'cool' oder 'hip' zu sein von Erwachsenen nicht selten als Unhöflichkeit, Desinteresse oder
gar Respektlosigkeit empfunden. Gerade in der Pubertät können solche Probleme sich bis
hin zur Eskalation steigern.
In der Kinder- und Jugendliteratur gibt es eine Vielzahl von Figuren und Geschichten, die
sich mit eben dieser Problematik beschäftigen und auseinandersetzen. Von
'Struwwelpeter' und Wilhelm Buschs 'Max und Moritz' über Mark Twains 'Tom Sawyer und
Huckleberry Finn' hin zu den Figuren Astrid Lindgrens wie 'Michel aus Lönneberga' und
'Pipi Langstrumpf und schließlich zeitgenössischen Werken 'Wilde Kerle' und 'Wilde
Hühner', um nur einige, wenn auch exemplarische Beispiele, zu nennen.
Im Projekt 'Lausejungs und Rotzgören' wollen wir uns mit diesen und anderen
Geschichten beschäftigen und ausgewählte davon durch Improvisationen und
Bearbeitungen zu einem neuen, eigenen Stück formen. In der Arbeit setzen sich die
Schülerinnen und Schüler mit dem genannten Themenkomplex inhaltlich auseinander und
erlernen die notwendigen darstellerischen Techniken um ihre Probleme und Konflikte
kreativ und künstlerisch in einem Theaterstück zu verarbeiten und zu präsentieren.
Darüber hinaus stärkt die Arbeit an einem solchen Projekt das Selbstbewusstsein der
Teilnehmer und vermittelt ihnen durch die notwendige Sprach- und Körperbildung auch
Fähigkeiten, von denen sie im Schulalltag und beim späteren Wechsel ins Berufsleben
profitieren.
Gleichzeitig stellt das Projekt im Sinne der Nachhaltigkeit die Sicherung der erfolgreichen
Theaterarbeit der vergangenen Schuljahre sicher.