Die Kernidee des Projektes zielt auf eine möglichst unabhängige Kooperation einer
Arbeitsgruppe "Film und Foto" mit mir als Komponisten. Ein künstlerisches
Aufeinandertreffen in Augenhöhe sozusagen auf Grundlage eines gemeinsamen Themas.
Städte sind als Thema für eine künstlerische Auseinandersetzung immer interessant und
Heimatstädte ganz besonders. Nun ist Kempen nicht meine Heimatstadt, aber Heimatstadt
der Schüler und für mich zumindest Heimatregion. Im Stadtbild wird Geschichte präsent
und gleichzeitig entfaltet sich hier das Leben des 21. Jahrhunderts. Eine klare Einladung an
die Kunst der Fotografie und des Films. Das Nebeneinander/Miteinander sowie der
Kontrast von Historie und moderner Lebenswelt sollte in jedem Fall einen Kernpunkt des
künstlerischen Fokus bilden.
Der grundlegende Klangkörper für meine Kompositionsarbeit soll die Big Band des LVD
sein. Das Projekt schließt die Probenarbeit mit ein. Die Big Band soll jedoch nicht primär
wie eine große Jazzband aufgestellt werden, sondern auf musikalischer Ebene die
erwähnte Verknüpfung von Historie und moderner Lebenswelt darstellen. D.h., dass neben
stilistischer Weite mitunter für eine Big Band untypische Instrumente hinzugezogen werden
(z. Bsp. Streichinstrumente, elektronische Instrumente).
Die Kompositionen, Filme und Bilder werden in gemeinsamer Arbeit aufeinander
abgestimmt mit dem Ziel einer Abschlusspräsentation. Hier sollen die visuellen Ergebnisse
live von der Big Band musikalisch illustriert werden. Auf Textelemente möchte ich in diesem
Projekt verzichten. Sprache tendiert im Auge des Betrachters meines Erachtens immer zu
inhaltlicher Polarisierung, selbst wenn der Künstler anderes beabsichtigt. Die alleinige
Verbindung von Bild und Musik schafft für das Publikum eher die Grundlage für ein im
einfachsten Sinne gemeintes synästhetisches Erlebnis, also die Verknüpfung
verschiedener Sinneseindrücke, nicht als Symptom, sondern der ästhetischen Idee der
Romantik nachempfunden.