Dieses Theaterprojekt findet während des Schüleraustausches zwischen der Gesamtschule Solingen und dem Instituto La Cuculmeca (Jinotega, Nicaragua) vom 23.08.-12.09.2015 in Solingen statt.

Zum Thema "Wälder - Bedeutung, Gefährdung, Schutz" wird im Vorfeld Wissen erarbeitet und dann von den Jugendlichen szenisch aufbereitet, indem sie die Gefährdung der Wälder der Erde darstellen und dann - möglichst unter Einbeziehung der ZuschauerInnen - die Wälder schützen.

Im ersten Schritt lernen die SchülerInnen, Gefühle und Beziehungen in kleinen, selbst entwickelten Spielszenen auszudrücken. Darin werden Verhaltensmuster und dahinter stehende kulturelle Muster beleuchtet und gemeinsam reflektiert (2-sprachig). Durch Experimente mit Bewegungsgegensätzen (groß - klein, weich - hart usw.) erweitern sie ihr Ausdrucksrepertoire (Gruppen- und Einzelarbeit) und beobachten, welche Wirkungen damit erzielt werden. Fremd- und Selbstbeobachtung werden stets geübt durch Präsentation der Szenen vor den Mitgliedern der Gruppe und durch die Möglichkeit, die filmische Dokumentation anzuschauen und zu besprechen. Dabei entstehen Distanz zu den eigenen Verhaltensmustern sowie spielerische Freiheit.

In den nächsten Schritten wird entwickelt, welche Begriffe/Elemente für das Aktionstheater benötigt werden und wie man diese gemeinsam non-verbal darstellen kann, z.B.: "Baum", "Wald", "Axt im Walde", "Artenvielfalt", "Monokultur", "Bedrohen", "Schützen"....
Die Stimme soll bei manchen Bewegungsaufgaben unterstützend eingesetzt werden, improvisierend, als weiteres theatralisches Ausdrucksmittel.
Es wird überlegt, ob Kostüme, Requisiten, Geräusche und/oder Sprache eingesetzt und diese ggf. besorgt, hergestellt oder aufgenommen werden sollen.
Im gemeinsamen Prozess wird ein Script für das Stück entwickelt, der Inhalt immer differenzierter und ausführlicher festgelegt sowie an der Qualität des Ausdrucks gearbeitet.

Schließlich werden Methoden und Strategien entwickelt, wie ZuschauerInnen gefesselt und u.U. zu Mitspielern werden können. Das Publikum in das Spiel mit einzubeziehen ist eine wichtige Methode um in den Kontakt zu kommen, eine hohe künstlerische Qualität.
Zugleich ist das dem Thema angemessen, denn die Wälder unserer Erde zu schützen ist Gemeinschaftsaufgabe für alle Menschen unterschiedlichster Herkunft.
Die teilnehmenden Jugendlichen werden zu MultiplikatorInnen für das Thema. Sie lehren ohne zu belehren, sie motivieren und integrieren. Sie holen ein ernstes, bedrohliches und beängstigendes Thema auf kreative Weise in den Focus und bauen damit die Angst davor ab, sich damit zu befassen. Im günstigsten Fall entsteht Engagement zum Schutz der Wälder in Deutschland, Nicaragua und überall auf der Welt.
In der Woche vom 07.09. - 11.09. wird das Stück verschiedene Male in der Öffentlichkeit präsentiert, innerhalb Solingens und auch bei Exkursionen in andere Städte. Dabei ist Weiterentwicklung möglich. Werdegang und Ergebnis werden im Projektvideo dokumentiert.