Vorbereitungswoche:
In der Vorwoche zum eigentlichen Kompositionsprojekt werden die TN zusammen in zwei bis drei Tagen den Arbeitsraum einrichten: Laptoparbeitsplätze werden eingerichtet, Netzwerkkabel verlegt, Netzteile und Köpfhörer sowie MIDI-Keyboards angeschlossen. Die Funktionsweise der Hardware, insbesondere aber der sog. Soundinterfaces, an welchen die MIDI-Keyboards angeschlossen werden, kommt dabei zur Sprache.
Weiterhin wird den TN vermittelt, wie ein semi-professioneller Aufnahmeraum beschaffen sein muss: dazu bereiten sie einen mäßig geeigneten, aber verfügbaren kleineren Raum in der Schule entsprechend mit Molton, Schaumelementen und Mikrofonierung so vor, dass dieser Raum als Recordingraum für Stimme bzw. Instrumente benutzt werden kann. Durch die verschiedensten Anforderungen an die jeweiligen Instrumente bzw. Stimmen, stehen vor allen Dingen die unterschiedlichen Typen von Mikrofonen zur Debatte: Klein- und Großmembraner, Kondensator- und dynamische Mikrofone. Wo hat welches Mikro seine Stärken bzw. Schwächen, was läst sich gut einpegeln und was ist eigentlich ein sog. Popp Schutz? Wozu benötigt man einen Mic-Screen und was ist eine Traverse ? Wie kann ich meine Band im Proberaum besser abnehmen und wie funktioniert das alles zusammen live on stage?

Die Projektwoche [music2 go]
Sind die notwendigen Vorbereitungen in der Schule getroffen, kann das eigentliche Projekt beginnen: Musikalische Vorlieben als auch musikalische „Sozialisation" sind Ausgangspunkt bei der Komposition eigener Songs. In der Software Ableton Live gestalten die SchülerInnen grafisch ihre Songs, bestimmen Tempo und groove, hören dazu passende Samples vor und entwickeln Chorus, Strophe oder gänzlich freie Strukturen musikalischer Ordnungen.
Entscheidend für das Gelingen eines Songs sind meist die binnenmusikalischen Strukturen: Die TN erfahren, wie ein genretypischer Pop-/Rocksong aufgebaut ist und werden aufgefordert, diese Strukturen zumindest teilweise zu übernehmen. Intro, Strophe, Chorus, Bridge und Outro sollen ihnen Begriffe sein, mit denen sie selber an ihren eigenen Ideen operieren können.
Auf einer Netzwerkfestplatte sind genretypische Musiksamples (Rock, Industrial, Jazz, Drum'n'Bass, Worldmusic, R'n'B, HipHop usw.) zum schnellen Abruf vorhanden. Professionell eingespielte Samples erlauben es, über loopbasierte Verfahren wie Timestrechting bzw. Warping einen Song zu entwickeln, der sich dann mit eigenen Einspielungen (Gesang, Gitarre, Bass etc.) verfeinern lässt- durch die im kleinen Recordingraum selbst eingesungenen oder instrumental eingespielten Passagen gewinnen die Stücke eine persönliche Note. Die SchülerInnen schaffen so einen ganz eigenen Sound, den man auch sound ofthe city nennen könnte.