Nachdem ich im Schuljahr 2010/11 bereits mit Schülern der Jahrgangsstufe 9 ins Theater
gegangen bin, um im Anschluss zu den gesehenen Stücken theatralisch zu arbeiten,
möchte ich die Reihe "Schauen und Spielen" im kommenden Schuljahr gerne fortsetzen.
Diesmal möchte ich mit Schülern aus dem 9. Jahrgang die Museen und Kunsthallen
erobern! Die angeschauten Kunstwerke dienen uns als Vorbild und Folie für die eigene
theatralische Arbeit. Welche Geschichten verbergen sich für uns in den gesehenen
Werken und warten darauf zum Leben erweckt zu werden?
Inspiriert uns ein Bild auf Textsuche zu gehen?
Welches Gedicht könnte zu dem Foto passen?
Lädt uns die Skulptur zu einer szenischen Improvisation ein?
Oder werden wir bei einer Rauminstallation gar selbst zu Autoren?
Die Ergebnisse unserer theatralen Forschungsreise sollen auch dieses Mal in einer
szenischen Collage vor Publikum präsentiert werden. Spannend wäre neben der
bewährten Präsentation auf der Schulaulabühne in diesem Fall auch eine Performance im
jeweiligen Ausstellungsraum der/s Kunstwerke/s. In einem großen Museum
organisatorisch vermutlich schwer realisierbar, könnte man die Idee jedoch gegebenenfalls
in einer kleinen Galerie oder auch im Außenraum versuchen umzusetzen.
Ob Von der Heydt Museum oder Kunsthalle Barmen, ob Skulpturenpark oder Neuer
Kunstverein ... Die Auswahl möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt noch offen lassen, um
sowohl flexibel auf die Interessen der Schüler, als auch auf die Ausstellungsprogramme
reagieren zu können. Ich persönlich könnte mir einen Schwerpunkt auf zeitgenössische
Kunst vorstellen, da sich diese am aktuellsten auf unsere heutige Lebenswelt bezieht.
Vorstellbar ist es aber auch, Kunstwerke verschiedener Epochen und Stilrichtungen zu
einem bestimmten Oberthema auszuwählen. Ein spannendes Thema könnte meines
Erachtens "Ich und meine Lebenswelt - verschiedene Menschenbilder" sein. Künstlerisch
erforscht werden kann hier sowohl die innere Lebenswelt der Schüler, als auch die äußere
Lebensumwelt, in der wir hier und jetzt zusammen leben. Vielleicht auch im Vergleich zu
anderen Menschen, die an anderen Orten leben oder zu anderen Zeiten gelebt haben.
Durch dieses Projekt möchte ich den Schülern Gelegenheit geben, sich mit den beiden
Medien bildende Kunst und Theater vertraut zu machen. Mein Anliegen ist es, eine Brücke
zu schlagen, sowohl zwischen den Formen Kunst und Theater, als auch zwischen
Kunstraum und Schule. Ich wünsche mir, dass die Jugendlichen die Auseinandersetzung
mit Kunst als eine Möglichkeit der intensiven Begegnung mit sich und dem eigenen Leben
erkennen und nutzen. Die eigene Identität wird gebildet und neue Sichtweisen geöffnet.