Das Tanztheaterprojekt ICE BABY befasst sich mit dem Märchen "Die Schneekönigin". Gemeinsam mit den SchülerInnen wird eine aktuelle Version entwickelt. Das Thema und die Geschichte werden so für die Jugendlichen greifbar und ihre Überzeugungen, Ideen, Meinungen und Lebensauffassungen sind maßgeblich für den Entwicklungsprozess des Tanztheaterstücks. Aspekte wie z.B. soziale Kompetenz, Freundschaft und Verantwortung sind dabei von Bedeutung. In gemeinsamer Recherche mit den Jugendlichen werden Bilder typischer Identitäten ihrer Generation entwickelt. Welche Sozialisationsinstanzen spielen dabei eine Rolle? Was hat Priorität? Und wer trifft tatsächlich die Entscheidungen darüber? Gibt es ein Innen und ein Außen? Soziale Bindungen in Familie, Freundschaft und Schule werden gegenüber gestellt und auf ihre Wertigkeiten überprüft. Angeknüpft an die Vorlage der "Schneekönigin" werden mit den Jugendlichen Szenen entwickelt, die sich mit Sehnsucht, Veränderung, Erfolg und Macht beschäftigen. Dabei wird es vor allem um die Schaffung einer zeitgemäßen Situation gehen, losgelöst von dem eigentlichen Szenario im Märchen. Zu Beginn wird als Ausgangssituation ein erster szenischer Impuls gesetzt: "Es fing damit an, dass Kai nicht mehr da war." Aber was ist passiert? Wann war der Punkt an dem sich Kai veränderte? Und wo ist er überhaupt hin? Umzug, Amoklauf, Casting-Show, Drogen, Jugendknast, Selbstmord? Sie wissen es nicht. Er ist einfach weg. Doch im Rückblick bemerken sie leise Zeichen von dem, was sich angebahnt hat. Was hätten sie tun können? Oder was können sie jetzt noch tun? Kann man überhaupt etwas machen, wenn jemand der Schneekönigin folgen will und einfach verschwindet? Mit den künstlerischen Mitteln von Tanz und Theater werden dann Choreographien und Szenen entwickelt. Mit dem Projekt ICE BABY sollen Denkanstöße für eine demokratische und soziale Verantwortung als Resultat einer reflektierten Identität gegeben werden Die Suche nach der eigenen Position und Verantwortung in einer demokratischen Gesellschaft bildet sich somit im Prozess und gleichsam im Bühnengeschehen ab. Das Ergebnis wird ein Tanztheaterstück sein, das in der Aula aufgeführt wird.