Cactus Junges Theater setzt die seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Waldschule Kinderhaus und der Geistschule fort und vertieft die schulformübergreifende Vernetzung mit dem Anne-Frank-Berufskolleg, dem Annette- von- Droste-Hülshoff- Gymnasium und der Hauptschule am Bagno (Steinfurt).

Im Schuljahr 2014/2015 geht es um das Oberthema:

Entscheidung / End / Scheidung
"Zwei Wege trennten sich im Wald und ich - ich nahm den, der kaum begangen war. Das war der einzige Unterschied." - Robert Frost

In der Teenagerzeit müssen Jugendliche in der Regel enorm wichtige Entscheidungen treffen, weil dann die Weichen für ihre Zukunft gestellt werden.
Schule, Ausbildung, Beruf, welche Freunde, wie mit den Eltern klarkommen, Dates und Sex, Süchte, Selbstachtung? „Wo geht es mit mir hin?“ ist eine Kernfrage in dieser Lebensphase, gleichzeitig ist der Erwartungsdruck von außen, möglichst clevere Entscheidungen zu treffen, sehr hoch. Die Herausforderungen heute durch Überflutung der Medien und Social Web (globaler Wettbewerb, starker Gruppendruck, Pornografie und Gewalt im Internet, Partydrogen etc.) verlangen den Jugendlichen andere Entscheidungen ab. Auf der einen Seite werden ihnen ungeheuer viele Optionen vorgegaukelt, also benötigen sie eigentlich mehr und klarere "Werkzeuge" um diese für sich zu überprüfen und nicht in der Beliebigkeit zu versinken. Auf der anderen Seite sollen sie wunschgemäß zum Ende der Schullaufbahn wissen, in welches Berufsfeld sie möchten und in der Lage sein, Ziele im Leben und Wertmaßstäbe formulieren zu können. Um sich entscheiden zu können, muss man sich ja zunächst mit dem auseinandersetzen, was zu tun ist. Was brauche ich an objektiven und subjektiven Kriterien, um wirklich eine Entscheidung zu treffen, für die ich in der Konsequenz auch die Verantwortung trage? Geht das nur geradlinig oder muss ich die Richtung/Perspektive wechseln? Welche Ängste schwingen da mit und woran soll ich mich orientieren?

Unter der Leitung der Künstler und Theaterpädagogen der einzelnen Schul-AGs wird diesen Fragen nachgegangen. Schwerpunkt ist, dass die teilnehmenden Jugendlichen sich mit ihren sozialen als auch kulturellen Hintergründen, individuellen Blickwinkeln und Erfahrungen einbringen.

Mittels künstlerischer Medien wie Auseinandersetzung mit literarischen Texten I Gedichten, Improvisationen, szenisches Spiel, Walking Acts, musikalische Arbeit, choreografische Elemente, Interviews, Performance etc. wird das Kernthema in bühnenreife Formen übersetzt. Zum Abschluss des Gesamtprojektes im Sommer 2015 werden die Ergebnisse aller AGs zusammengefügt und in einer Werkschau (voraussichtlich 3-mal) im Anne-Frank-Berufskolleg präsentiert.