Das Projekt schafft einen künstlerischen Erfahrungsraum, der sich im Kern damit auseinandersetzt, wie eine musterhafte Ästhetik und auch stereotype Verhaltensmuster unser Leben, bzw. die Gesellschaft beeinflussen. Die Kinder entdecken und reflektieren dabei über vielfältige künstlerische Strategien sich selbst und ihr Lebensumfeld.

Anne Vollmert - Installation: Zunächst geht die Künstlerin auf die Historie der textilen Spitze ein. Die Spitze diente der Veredlung und galt Jahrhunderte als Ausdruck dafür, dass der Träger aus reichem Haus stammt und über Macht verfügt. Über Frottage- und Drucktechniken erkunden die Kinder im Weiteren spielerisch, wie sich Spitze als ästhetisches Material einsetzen lässt. Spannend wird es, wenn die Kinder sich selbst hinterfragen, was eigentlich sie an sich selbst „Spitze“ finden. All die Erkenntnisse führen zu Eigenkreationen, im Zusammenspiel von textilen Werkstoffen und biografischem Material.

Beate Herrmann - Malerei: Zum Einstieg entstehen großformatige Zeichnungen und Malereien, bei denen Bild-Stücke ausgemacht werden, die sich als Wiederholung einsetzen lassen. Dann kommt ein etwas ungewöhnliches Material ins Spiel: der Teppich. Die Kinder erhalten unifarbene Teppichfliesen, die sie mit ihrer Ornamentik gestalten. Alle Fliesen werden zum Abschluss zu einer Teppichfläche zusammengelegt. In der Diskussion arrangiert die Gruppe Möglichkeiten der Gestaltung. Darüber hinaus entdecken die Kinder im Möbelhaus und im Katalog die mannigfaltige Ästhetik von Teppichen in Materialität und Muster. Angeregt davon, kreiert jedes Kind seinen „fliegenden Teppich“.

Nina Kownacki - Fotografie: Der Fotograf Karl Blossfeldt schuf ein inspirierendes Werk. Ihm kommen die Kinder auf die Spur, indem sie sich - ausgestattet mit den digitalen Kameras der Jugendkunstschule - auf den Weg machen, um die Umwelt zu erkunden u. entdecken vielleicht ein besonders schönes Treppengeländer. Ein Besuch beim Schmied gibt ihnen nachgehend Einblick darüber, wie vielfältig u. kreativ dieser ans Werk geht. Darüber wenden sich die Kinder dem Thema Verhaltensmuster/Tradition zu u. dürfen sich selbstinszenieren und fotografieren. Dieses Projekt wird in den Ateliers und Werkräumen der Jugendkunstschule stattfinden. Einige der Ergebnisse fließen in das Festival der textilen Kunst ein, die TEXTILE 2024. In diesem Rahmen organisiert die Jugendkunstschule eine Art Kunstmeile in der Innenstadt von Schmallenberg die „Junge Galerie“ (04.05.-09.06.2024).