Die Kleidung der Menschen wird in der bildenden Kunst die "zweite Haut" genannt.
Die "zweite Haut des Menschen" wird für einen "Ausdruck seiner Identität" gehalten.
Stoffe, Entwürfe und Farben lassen sich nicht auf ihre Nützlichkeit reduzieren. "Wir reden durch Kleidung." Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Integration kann hier ansetzten, an der Kleidung.
Viele Fragen lassen sich ableiten:
Wird meine Kultur durch meine Kleidung repräsentiert?
Welche verschiedenen Einflüsse fließen in meiner Kleidung zusammen?
Ist eine äußerliche Anpassung oder Abgrenzung bereits Integration bzw. Isolation?

Inspiriert von den Kunstwerken der chinesischen Künstlerin Yin Xiuzhen, werden Collagen, kleine Installationen, Fotos und Texte von den Kindern erarbeitet.

„In einer sich rapide verändernden Welt scheint die Erinnerung schneller zu verschwinden als alles andere...deshalb ist das bewahren von Erinnerungen zu einer alternativen Lebensform geworden"

Wer bin ich? Und wie setzen sich mein ich, meine Identität aus dem komplexen Konglomerat von Körper, Seele, Kultur, Sprache etc. zusammen und was trägt diese Identität in sich?
Getragene, aktuelle oder abgelegte Kleidungsstücke bergen Erinnerungen, Traditionen, Kultur, Identität, Sozialisierung, Wünsche etc. in sich und können als Brücke zur emotionalen Verbindung zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fungieren.
Sie können die eigenen stoffliche Hülle definieren oder die Rolle in einer Gruppe, Gesellschaft, Nationalität etc...
Man kann damit Kunstwerke erschaffen, lebende Skulpturen formen, Installationen kreieren etc.
Als Abschluss kann auch eine Dritte Haut entstehen, ein "Haus" in Form einer Raumskulptur der beiden Klassen, an dessen Gestaltung man die Gemeinschaft der Kinder ablesen kann.