Ausgangspunkt für dieses Projekt ist Kafkas Text und die Perspektive der jugendlichen Darsteller/innen, die auf der Suche nach einem Leben sind, das möglichst nicht nur aus Arbeit und Pflichterfüllung bestehen soll, sondern wo jede/r seinen ganz eigenen Träumen nachhängt und individuelle Eigenheiten besitzt. Insofern ist klar, dass wir eine Szene vor den berühmten Einleitungssatz „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte..." vorschalten, in der wir Gregor vor seiner Verwandlung mit seinen individuellen Träumen und Fantasien für sein Leben zeigen, im Kontrast zu den Anforderungen einer Erwachsenenwelt. Diese geht stur ihrer Pflichterfüllung nach und zeigt dabei wenig Verständnis für "verrückte'' Träume. Im Gegenteil, sie bezeichnet die Jugendlichen als "Träumer" und "Nichtstuer'' und verweigert ihnen den Glauben an eine"positive" Entwicklung. Die zwei Generationen stehen sich im Intro gegenüber, in dem uns Jugendliche ihre Träume vorspielen, die so unterschiedlich sind wie jede/r Einzelne von uns. Sie alle, Mädchen oder Junge, könnten Gregor sein und führen sich entsprechend mit diesem Namen ein. Hier wie auch an anderen Stellen im Stück geht es darum, eigene Gedanken und Überlegungen mit Gregor verknüpfen. Wir wollen einerseits Gregors Entwicklung erzählen und andererseits die eigenen Träume, Erfahrungen mit Druck und Erwartungen von außen einbauen und auch unsere alternativen Überlegungen zur Ungeziefermetapher formulieren .