"Die Seekuh auf der A3" ist ein Kunst- und Kulturprojekt, das die Schule verlässt und sich in den Stadtteil Wanheimerort begibt, der in unmittelbarer Nähe der Buchholzer Waldschule liegt.
Der Waldfrieddhof und das weitgehend unbekannte Naturkundemuseum Duisburg spielen eine weitere Rolle.
Diese waldreiche Lage zeichnet sich, bedingt durch die Abgeschiedenheit des Friedhofes, durch eine reiche Flora und Fauna aus.
Die Objekte des Museums nehmen darauf Bezug - Tierpräparate, Dioramen, eine Urzeit- und Insektensammlung - sind die Ergebnisse einer jahrzehnten währenden Sammlung des ansässigen Vereins aus dem lokalen Umfeld.
Allerdings ist die Sammlung in keiner Weise museumspädagogisch entwickelt.
An diesem Punkt setzt das Projekt an. Wie ist es möglich mit künstlerischen Mitteln diese wichtige aber öde Schau des Museums für Menschen mit und ohne Behinderung etwas attraktiver zu gestalten?
Zu diesem Zweck entwickeln die Schüler der Berufspraxisstufe der Bucholzer Waldschule ansprechende einfache Bilder, die in Form von Piktogrammen und kleinen Skulpturen Wegweiser und Begleiter der Ausstellung sein sollen.
Ein zweiter Schwerpunkt dieses Projekts besteht in der inklusiven Zusammenarbeit mit Schülern der Grundschule Wanheim oder dem Mannesmanngymnasium in Wanheim.
Sie dienen als Kontrollgruppe, um zu testen, ob es gelingt, mit Hilfe der Skulpturen und Piktogramme durch die Ausstellung zu führen.
Hinzu kommt der Einsatz von kleinen Hörspielen, Audios, die von den Schülern der Buchholzer Waldschule erarbeitet und aufgenommen werden und ebenfalls als Tonträger im Museum zur Verfügung stehen.
Das Projekt heißt "Die Seekuh auf der A3", weil beim Bau der A3 im Jahre 1934 auf Höhe Wanheimerorts die gut erhaltenen fossilen Überreste einer Seekuh ausgegraben wurden, die dort vor 35. Mio Jahren gestorben war.
Dieses seltene versteinerte Objekt ist Anstoß gewesen für die Überlegung, in welchen nicht nachvollziehbar langen Zeiträumen Veränderungen geschehen und wie sie doch aufgrund der lokalen Nähe Teil unserer Gegenwart geworden sind.
Diese gegensätzliche Gemeinsamkeit soll das Projekt begleiten und sich in den Bildern, Skulpturen und Audios der Schüler wiederspiegeln.
Damit soll der Hinweis gelinge, das ungleichzeitige Gleichzeitigkeiten Teil unserer Welt sind.
Das Projekt richtet sich vornehmlich an die Schüler der Berufspraxisstufe, damit diese einen praktischen Einblick in eine Arbeitswelt außerhalb der Schule erlangen können, fernab von außerschulischen Praktika, mit einem künstlerischen und kreativen Anspruch.