Dieses Märchen bietet eine Plattform an theatralen Möglichkeiten, die Kinder in dieser Entwicklungsphase besonders gut aufnehmen. Die herausragende Eigenschaft des Schneiderleins ist sein Mut. Das Wort impliziert, jemandem etwas zuzumuten, weil ich überzeugt bin, dass er das Hindernis überwinden kann. Das hat auch mit Respekt zu tun: Ich traue ihm eine Aufgabe zu, an der er wachsen soll und kann. Kinder, die lernen, mutig zu sein, werden sich ihr ganzes Leben darin bestärkt sehen, Neues zu probieren. Das Schneiderlein ist nicht kopflos, handelt überlegt und hat eine Unmenge Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Dabei achtet er genau darauf, dass seine Mitmenschen nicht zu Schaden kommen. Dass Verstand manchmal wichtiger ist als körperliche Kraft, hilft gerade den schwächeren Kindern. Zusammen lernen wir, dass man Opfer bringen muss, wenn man Ziele erreichen will.
Die ersten Treffen dienen dem Kennenlernen im Allgemeinen, außerdem dem Kennenlernen unterschiedlicher Theatermethoden und kreativer Möglichkeiten, der Bewegung nach Musik, dem Umgang mit Stimme und Sprache, der Spannung und Haltung im theatralen Spiel, dem Spiel mit Objekten und Improvisationen. Die Geschichte zum Thema entwickeln die Kinder selbst. Das entstandene Material wir zu einem Textbuch zusammengefasst, das Skript dient als Arbeitsgrundlage für die Proben und die Gestaltung des Bühnenbildes. Das Bühnenbild, Figuren und Kostüme werden unter fachkundiger Anleitung einer bildenden Künstlerin von den SchülerInnen hergestellt. Wichtig ist dabei, dass die SchülerInnen neue Materialien kennenlernen, in Kleingruppen koordiniert arbeiten und längere Zeit am Stück in das kreative Schaffen einsteigen können.