Sie fremd in der eigenen Haut, dem eigenen Körper, dem eigenen Zuhause fühlen. Sich nicht mit Worten verständigen können, obwohl um einen herum eigentlich alle die gleiche Sprache sprechen. Ein Gefühl, das nicht nur Jugendliche kennen, obwohl es gesellschaftlich den Stempel "das ist nun mal so in der Pubertät" weg hat. Und anderseits immer wieder dieses oft sprachlose Erlebnis von Zuhause sein. Mit sich einig sein. Keinen anderen erklären zu müssen, warum das so ist und es doch teilen zu können, zum Beispiel über Musik, Tanz, Naturerleben und Kunst.
Die Schüler aus dem Kurs "Darstellen und Gestalten" der Gesamtschule Paffrath wollen dieses Gefühl von Fremde und Entfremdung, aber auch von sich Zuhause fühlen und an einer Gemeinschaft teilhaben in ein Hörspiel mit Reportageelementen umsetzten. Sie loten Fremdsein und die Herausforderung von Einsamkeit und der Sehnsucht nach Gemeinsamkeiten aus, sprechen mit Jugendlichen und Erwachsenen aus Bergisch Gladbach, führen Interviews, mit Künstlern, die über ihre Kunstwerke ohne Worte ihnen fremde Betrachter ansprechen. Und die setzten diesem Gefühl des "sich fremd und doch irgendwie zu Hause fühlen" die Erlebnisse der Jugendlichen aus der internationalen Klasse an ihrer Schule gegenüber, die aus einer für die Schüler aus Bergisch Gladbach räumlich und kulturell definierten Fremde in ein ihnen wiederum räumlich und kulturell definiert fremdes Land versetzt worden sind. Um ihre Sprachbarrieren zu können, tauschen sich die Schüler über Fotos, Tanz und Musik aus und setzten die so gewonnen Geschichten in ein Hörspiel um. Das Hörspiel soll dann einen Sendeplatz des Bürgerfunkes bei Radio Berg bekommen. Die Schüler lernen während des Projektes den Umgang mit professionellen Aufnahmegeräten kennen. Sie bereiten und führen Umfragen selbstständig durch und machen sich in einem Themenblock mit der Schnitttechnik und Tonverarbeitung vertraut.

Da die Schüler für Interviews die Schule verlassen, reicht das Zeitfenster von 90 Minuten an den Aufnahmetagen nicht aus. Deswegen möchten wir die Aufnahmen an Projekttagen mit einem größeren Zeitfenster durchführen. Auch wenn sich der Projektzeitraum dadurch verkürzt, wird das Projekt die volle beantragte Stundenzeit beanspruchen.