Wie überstehen Jungen und Mädchen ihre Kindheit, die gespickt ist mit widrigen Umständen? In der Kinderliteratur werden krasse Themen aufgegriffen. Wie überleben Kinder in einem riskanten Umfeld, in schwierigen Lebensverhältnissen. Und wo finden sie ihre innere Heimat? Wodurch und wie entwickeln sie Resilienzen, protektive Faktoren inmitten alltäglicher Missstände? Dieser Frage möchte das Projekt nachgehen, abseits von Zauberlehrlingen, Drachen und märchenhaften Wundern, Jugendliche aus den Flüchtlingsklassen einladen zum oben genannten Thema. Es gilt, das Wunder im Alltag zu entdecken. Wie bewahren sich Kinder(-buchhelden) den Glauben an das Gute, die Liebe, wie finden sie Geborgenheit?
Die Teilnehmer unternehmen verschiedene Recherchen, machen auch einen Ausflug in ihre eigene Kindheit. Welche Kinderbücher waren wichtig, sinnstiftend? Welche Bilder haben sie vermittelt? Die sollen die Teilnehmer aufspüren, in bunte Bilder verwandeln, sie in Poetry-Slam-Manier (kritisch) vorstellen und dabei inhaltliche Gemeinsamkeiten entdecken. Gibt es Unterschiede zu den Büchern, die sie recherchiert haben? Wie hat sich der Kinderbuchmarkt entwickelt? Aus den recherchierten Büchern werden sie sich Schlüsselszenen gegenseitig emotional und lebendig vorlesen, dazu kreativ arbeiten, sie in Bildern, Collagen, mit Masken, Stabpuppen inhaltlich vertiefen. Dabei begeben sie sich auf die Suche nach den protektiven Faktoren. Zusätzlich sollen Plakate gestaltet werden, die zeigen, welchen fundamentalen Schutzraum Kinder brauchen, um glücklich zu sein. Welche Themen beschäftigen die Teilnehmer selbst, Kindheit betreffend? Was haben sie selbst erlebt? Sie entwickeln einen persönlichen Themenkatalog, gehen in Flüchtlingsklassen, fragen, was die Menschen, die unsichere Existenzen erfahren haben, beschäftigt. Sie schreiben dazu eine eigene Geschichte mit einem einmaligen resilienten Kinderbuchhelden. Welche sprachlichen Bilder unterstützen die Geschichte? Wie macht man die Themen lebendig? Idealerweise ergibt sich mit den Flüchtlingen eine Kooperation. Zum Abschluss organisieren die Teilnehmer eine Lesung im Poetry-Slam-Format, mit der sie ihren Zuhörern Zünd- und Gesprächsstoff liefern.