Der Flamenco - ursprünglich entstanden in Andalusien, heute eine internationale Bühnenkunst - ist sehr vielfältig und expressiv. Er benutzt spezielle, oft archaische, immer aber sehr starke Ausdrucksformen. Vor allem aber ist er Sprache der Seele. Er vermag die ganze Palette menschlicher Gefühle wie z.B. Stolz, Wut, Sehnsucht, Trauer aber auch Freude, Begeisterung und pure Lebenslust bis hin zur Ausgelassenheit zu vermitteln. Also das, was letztendlich die gesamte Menschheit bewegt. Der Titel des Projekts "Cultura y escuela dei baile flamenco" (Kultur und Schule des Flamencotanzes) ist bewusst in spanischer Sprache gewählt. Angesprochen wurden die Schulen, die Spanisch im Sprachangebot haben. Die Jugendlichen, die somit bereits einen gewissen Bezug zur spanischen bzw. südamerikanischen Kultur haben (Ida Y Vuelta) werden an eine für sie bisher wenig bekannte Kunstform herangeführt. In Zusammenarbeit mit dem Spanischlehrer werden Texte aus der Flamencodichtung erarbeitet und später in Tanz umgesetzt. Dieser erfordert technisches Können, Koordinationsfähigkeit und rhythmische Sicherheit, die im Unterricht vermittelt und kontinuierlich aufgebaut werden.

In der 1. Arbeitsphase erlernen die Schüler Grundelemente der Fußarbeit, der Arm- und Handführung sowie der Kopf-, Schulter- und Hüftbewegungen. Die Rhythmik ist relativ kompliziert und reich an Varianten, so dass auch sie einer speziellen Schulung bedarf.

In einer 2. Arbeitsphase werden die Schüler mit kleinen experimentellen AufgabensteIlungen betraut. Sie dienen dazu, sich bei bestimmten Bewegungen ihrer eigenen Wahrnehmung von Gefühlen und Gedanken bewusst zu werden.

In einer 3. Arbeitsphase, die in kleinen Gruppen abläuft, können die Schüler Bewegungsabläufe unter dem Aspekt bestimmter Stimmungen und Emotionen, bzw. zu
einem vorgegebenem Thema, selbst kreieren. Diese werden gemeinsam überarbeitet und fließen in die anschließende Arbeitsphase mit ein.

In der 4. Arbeitsphase werden Studien bzw. Choreografien mit dem Ziel der öffentlichen Aufführung bei der Veranstaltung "Big Spot" einstudiert.

Die Kastagnetten, hauptsächlich bekannt als Tanzbegleitung, können auch als eigenständiges Musikinstrument verwendet werden. Hierzu wird ein Konzertstück vorbereitet.
So können sich die Schülerinnen und Schüler - ihren Neigungen und Fähigkeiten entsprechend - bei dem Projekt einbringen.