Bei diesem fotografischen Projekt zur Diskussion städtischer Räume liegt der Schwerpunkt auf der kritischen Auseinandersetzung der SchülerInnen mit ihrem Lebensumfeld. Die Projektarbeit Architektur und Stadtbild ist generell für die Fachschaften Sozialkunde, Geschichte und Kunst geeignet.
Die fächerübergreifende Projektarbeit vermittelt den SchülerInnen Kompetenzen wie Faktenrecherche, Teamarbeit und die Entwicklung eines eigenen Standpunktes. Das Projekt befasst sich mit den Veränderungen im historisch-kulturellen Kontext und schlägt die Brücke zu europäischen Vorstellungen vom Stadtbild. Die künstlerische Fotografie vermittelt den SchülerInnen mit den Mitteln der kreativen Bildgestaltung neue und andere Fragestellungen und Herangehensweisen im Zusammenhang mit Problemstellungen aus der Stadtgeschichte. Mit dem Buch als Ergebnis der Projektarbeit erarbeiten die SchülerInnen sich einen nachhaltigen Beweis für ihr Engagement und ihre Befähigung zur Teamarbeit an fachübergreifenden Fragestellungen.
Das Projekt gliedert sich in vier Abschnitte:
- Grundlagen der fotografischen Technik sowie der Bildgestaltung und ihre praktische Erprobung
- die Ikonografie der Architektur an europäischen Beispielen – Analyse und Diskussion (auch in Textform)
- Erstellen einer fotografischen Serie zur Spurensuche der SchülerInnen im täglichen Lebensumfeld, zu Orten der lokalen Quartiere. Recherche zu einer individuellen Motivserie und entsprechender Projekttext
- Ausstellung der Ergebnisse und Erarbeitung eines Buches mit Fotografien der SchülerInnen
Das Projekt ermöglicht den SchülerInnen in Form einer künstlerischen Auseinandersetzung die notwendige Beschäftigung mit dem Stadtbild und den Entwicklungen der letzten 100 Jahre sowie mit der Stadtgeschichte im 20. Jahrhundert. Die eigenen Fotografien werden ergänzt durch historische und zeitgenössische Texte und eine kritische Bewertung in der Ausstellung. Die Fotografien sind zusammen mit den von den SchülerInnen verfassten Texten Selbstdarstellung und Kommentar zum eigenen Standpunkt. Die Dokumentation (Buch) ermöglicht den SchülerInnen einen differenzierten Blick auf Zeitfragen und deren Reflexion in ihrer Stadt. Auf diese Weise erkennen sie gesellschaftliche Zusammenhänge und die eigene Verantwortung. Sie lernen Fotografie gezielt für ein projektorientiertes und interdisziplinäres Arbeiten zu nutzen und das Motto der fotografischen Praxis (Sehen – Gestalten – Fotografieren) praktisch umzusetzen, durch ein „entdeckendes und erlebnisorientiertes Lernen“ ihre „unmittelbare Erfahrung in Gestaltungsprozesse umzusetzen“ (Reggio Pädagogik nach Prof. Barbara Wichelhaus).