und schon beenden wir den Satz in Gedanken mit „im ganzen Land“. Eines der beliebtesten Märchen kommt uns in den Sinn. Die SchülerInnen der jetzigen Theatergruppe an der Gesamtschule Uerdingen, diese Erzählung zu erforschen und zu inszenieren. Eitelkeit, Schönheit, Konkurrenzkampf, Hass, Neid, Aggression etc. erleben die SchülerInnen täglich und sie suchen nach Antworten. Im Märchen „Schneewittchen“ werden diese menschlichen Äußerungsformen der Affekte unzensiert vorgestellt und ermöglichen es daher, sich im Übergang zwischen Fantasie und Realität zu positionieren.

Ein Märchen auf die Bühne zu bringen, ist Teamarbeit. Die sozialen Kompetenzen Kooperation, Kritikfähigkeit, Verantwortung und Kompromissbereitschaft sind ständige Begleiter des Theaterspielens. Ich-Kompetenzen, eigene Interessen und Wünsche zu äußern, Fragen zu stellen, Entscheidungen zu treffen und Enttäuschungen zu erleben, sind ebenfalls ständige bewusste Begleiter dieses Prozesses.

Im Theaterspiel machen die SchülerInnen Erfahrungen mit unterschiedlichen Rollen, imitieren Wirklichkeiten und stellen eigene Fantasiewelten dar. Auf der Suche nach Interpretation werden Fragen auftauchen und Antworten künstlerisch erforscht. Der verbale und darstellende Ausdruck wird gefördert und erweitert.

In Sprechübungen, Stimmcollagen, Theaterimprovisationen und auch gebundenen Tänzen und Tanzimprovisationen werden vielfältige künstlerische Tätigkeiten vermittelt, die es ermöglichen, das Märchen kreativ in ein eigenes Tanztheaterstück für die Bühne zu verwandeln. Die Beschäftigung mit Requisiten, Kostümen, Kulissen und Licht wird ebenso zur künstlerischen Aufarbeitung der Szenen beitragen.

Dokumentiert wird der Prozess durch sowohl individuelle Künstlertagebücher, als auch ein gemeinsam geführtes Projektbuch. Somit ist die Entwicklung nachvollziehbar und transparent.

Am Ende des Jahres wird das Bühnenstück aufgeführt.