Traditionelle afrikanische Musik ist sehr spirituell. Das Musizieren hat immer einen besonderen Anlass. Sei es der Dank an Gott für die reichhaltige Ernte, eine familiäre Zeremonie oder manchmal einfach nur die Ausgelassenheit selbst. Dieser Grund, bestimmte Ereignisse in Tanz, Gesang und Musik zu kanalisieren, ist vielen in der heutigen, durch Stress und Leistungsdruck geprägten Zeit abhandengekommen. Umso wichtiger erscheint es, die Wahrnehmung zu schärfen für das dem Körper und allen Impulsen Vorangehende: den Rhythmus, der am Anfang der Entwicklung dessen liegt, was wir heute als Musik bezeichnen, gleichwohl aber auch am Anfang all dessen, was ist, steht. Diesen in sich selbst zu erkennen, sich seiner zu bedienen und in Gemeinschaft zu leben, soll das Ziel dieses Projektes werden.
Die Kinder lernen durch den stillen Blick in ihr Inneres auf ihre Atmung und ihren Herzschlag zu achten und sich so individuell in das Ensemble einzubringen. Ideen werden den Kindern durch selbst produzierte Filme und Dokumentationen des Künstlers von seinen vergangenen Afrika-Aufenthalten geliefert, wodurch in ihnen eine Vorstellung der Bedeutung des innenwohnenden Geistes der afrikanischen Tänze und Rhythmen entstehen kann.
Diese verschieden geartete Version von sich selbst gilt es nun in der Gruppe fruchtbar eins werden zu lassen. Die Kinder erfahren, dass man sich bei Zeiten hervorheben muss, um sich Gehör zu verschaffen, aber auch, dass dies nicht jeder die ganze Zeit tun kann. Im Laufe des Projektes stellen sich an der Persönlichkeit und somit an den Stärken der Kinder orientierte Rollen in der Gruppe ein. Die einen improvisieren lieber, andere bestärken die Gemeinschaft durch eine ostinate Basis.
Was dabei herauskommt, ist in jedem Fall etwas neues, zu dieser Zeit, an diesem Ort Einzigartiges, worauf alle TeilnehmerInnen stolz sind.