Der Titel „Sprachpause“ soll nicht missverstanden und auf das Ausbleiben der Verwendung von Sprache reduziert werden. Wir „reden“ ununterbrochen miteinander. Über unseren Körper und die Mimik teilen wir dem Anderen viel mehr mit, als es Worte können. Und auch in der gesprochenen Sprache reagieren wir eher auf die emotionale Information, als auf den gesprochenen Text.

Die Kinder sollen sich mit der sinn(en)vollen Wirkung von Sprache beschäftigen. In diesem Projekt wird Sprache als wichtiger Kulturvermittler einmal anders benutzt als wir es üblicherweise kennen. Mit Sprache(n) improvisieren, neue Sprachen erfinden, ohne Worte reden. All das soll Ziel und Inhalt der Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Sprache sein.

Die Vielfalt der unterschiedlichen Sprachen, die die Kinder in der Gemeinschaftsgrundschule am Dichterviertel sprechen, ist ein großes Potenzial, das in diesem Projekt genutzt werden soll. Es geht nicht um ein kognitives Verstehen des Gesprochenen. Vielmehr wird die Wirkung der unterschiedlichen Sprachen interessieren. Es spielt keine Rolle, wie gut eine Sprache verstanden wird, da Sprache sich auch auf die Sprache des Körpers und der Emotion beziehen wird.

Die Kinder werden die Wirkung von Körpersprache, Mimik, fremden Sprachen und Worten bewusst erleben können. Dazu gehören Wortwahl, Intonation und Körperhaltung. In dem Projekt wird der Wortschatz erweitert und mit Phantasiesprachen gespielt. Mit dem Ziel, in der Öffentlichkeit aufzutreten, wird ein Anreiz geschaffen, der es den Kindern ermöglicht, ihre Potenziale zu entfalten und über ihre Grenzen hinauszugehen. Das kann auch in Form von kleinen Werkschauen geschehen.