Die kulturelle und kreative Arbeit, die Simona Furlani schon seit drei Jahren und dank der
Fördermittel des NRW- Kulturundschule Programmes mit der Klasse 7A des Tannenbusch
Gymnasiums durchführt, richtet sich vorwiegend darauf aus, Tanz und bewegte Bilder und
grundsätzlich die Dramaturgie einer Geschichte mit den Schülern zusammen zu entwickeln.

Nach der Konstellation der zukünftigen Klasse 7a, die bis auf wenige Mädchen
eine Jungsklasse ist, hat Simona Furlani das berühmte Liebesdrama von William
Shakespeare "Romeo und Julia“ ausgewählt. Die Schüler brauchen eine Vorlage, die allen
bekannt ist und an der sie sich orientieren können, und sie können sich, anhand von vielen
rezipierten Versionen des Dramas der letzten Jahre, man denke zum Beispiel auch an die
schöne Verfilmung des Stoffes mit Leonardo Di Caprio, auch damit identifizieren. Die
Geschichte von "Romeo und Julia" braucht kaum erzählt zu werden: das junge Liebespaar
aus Verona darf sich wegen der verfeindeten Familien, denen sie angehören, nicht lieben
und ihr Schicksal ist vom Anfang an tragisch abgezeichnet. In der Originalfassung sterben
beide junge Menschen, in unserer Version aber wird den Liebenden eine bessere Zukunft
beschert. Fazit unseres Projektes: Letztlich kann man die Zeit im 21. Jahrhundert anders
drehen als in der Renaissance und auch die sturen Köpfe von Adeligen umerziehen! Es
wird den Schülern die Möglichkeit geboten, nicht nur (Geschlechter)Rollen zu erproben
und sich mit den bekannten Charakteren der Tragödie identifizieren zu können, sondern
auch das Schicksal der Liebenden Romeo und Julia aus heutiger Sicht nachzuvollziehen,
denn auch heute müssen viele junge verliebte Paare aufgrund von Religion und der
sozialen Herkunft manchmal enorme Hürden überwinden, um ihre Liebe durchsetzen zu
können, wenn die Elternteile nicht gerade damit einverstanden sind. Das Tanzprojekt
"Romeo und Julia" will aber kein soziales Projekt werden, sondern eine künstlerische
Plattform für junge Menschen sein, um kreativ und gestalterisch zu begegnen und das
Medium "Tanz" kennen lernen zu können, sich durch den Tanz ihr Selbstbewusstsein und
den Zusammenhalt zu stärken, kreativ und offen miteinander umzugehen. Tanz kann
verändern: die Haltung eines Menschen vor sich selbst und dem Leben gegenüber,
Gefühle ohne Worte ausdrücken, Geborgenheit und gleichzeitig ein offener Ort des
Austausches und der eigenen Kreativität sein.

Mit "Romeo und Julia" möchte Simona Furlani, die pädagogisch auch von dem Lehrer
Stefan Münstermann begleitet wird, den Schülern der Klasse 7a diese Chance bieten,
diesen phantastischen Palast aus Verona oder aus irgendeinem Ort auf der Welt zu
schaffen, um ihre eigene Version der Liebesgeschichte erzählen zu dürfen.