Im Jahr 2016 dominiert die Auseinandersetzung über die Flüchtlingsbewegung nach Deutschland und Europa die gesellschaftliche Diskussion. Parallel dazu entwickelt sich eine neue Form von Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. Wahlerfolge von rechtspopulistischen Parteien sind bei den Landtagswahlen im März 2016 wahrscheinlich. Facebook und andere soziale Netzwerke werden für Rechtspopulisten und-extremisten zu einem Kommunikationsort, der von zunehmender Verrohung und Enthemmung gekennzeichnet ist.

Das Projekt „nach den Rechten sehen“ will mit Hilfe des Theaters diese rechtspopulistischen Tendenzen untersuchen und mögliche Gegenstrategien entwickeln.

In der Startphase des Projektes wird mithilfe unterschiedlicher Theaterübungen erprobt, wie es möglich ist, gegen rechtspopulistische Haltungen Position zu beziehen. Die TeilnehmerInnen bewältigen spielerisch unterschiedliche Situationen, in denen sie mit rechtsextremistischen Haltungen konfrontiert werden und in denen sie gewaltfreie Handlungsalternativen entwickeln können. Dabei wird auch mit Übungen gearbeitet, die in Deeskalationstrainings oder in Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen eine Rolle spielen. Der Schwerpunkt liegt auf Theaterübungen.

In der zweiten Phase setzen sich die TeilnehmerInnen mit Szenen aus Theaterstücken auseinander, in denen es um das Themenfeld Rechtsextremismus geht: Bekannte Stücke wie „Die Welle“ von Reinhold Tritt nach dem Roman von Morton Rue, aktuelle Stücke wie „Auch Deutsche unter den Opfern. Ein Rechercheprojekt zum NSU“ von Tugsal Mogul. Dabei lernt die Gruppe auch unterschiedliche GegenwartsautorInnen und ihre Art zu schreiben kennen.

Mit der Gruppe wird ein Stück ausgesucht, das in der dritten und längsten Phase des Projekts inszeniert wird. In dieser Phase übernehmen die TeilnehmerInnen auch andere Aufgaben, die für die Entwicklung der Theaterinszenierung eine Rolle spielen. Sie übernehmen dramaturgische Aufgaben, entwickeln Ideen zu einem Bühnenbild- und Kostümkonzept und setzen diese Idee auch um. Auch Aufgaben, wie die Öffentlichkeitsarbeit zu dem Projekt und die Entwicklung eines Plakats werden von den TeilnehmerInnen übernommen.

Das Projekt endet mit Aufführungen und einer Auswertung des Projekts.