SchülerInnen einer Schulklasse setzen sich mit ihren Wurzeln, ihrem Begriff von heimat und ihrer Identität, ihren Sehnsüchten und Selbstverständnis auseinander, mit ihrem Stadtteil, in dem sie zur Schule gehen und leben, mit dem, was trennt und was verbindet.

In einem von postmigrantischen Familien geprägten Stadtteil zeigen sich sehr
unterschiedliche Traditionen, Ausdrucks- und Sprachformen, sowie sehr unterschiedliche
Zugangswege zu Kultur. Diese Vielfalt wahrzunehmen und als Bereicherung und als
Chance zu verstehen soll praktisch erprobt und gelebt werden.
Die Klasse wird mit künstlerischen Ausdrucksformen (in Spielszenen) darstellen, wer die
einzelnen SUS sind, was sie trennt, was sie eint, welche Traditionen ihnen wichtig sind,
welche Wünsche und Sehnsüchte sie haben.
Die SUS lernen, sich zu präsentieren und miteinander zu kommunizeren. Dabei geht es darum, sich selbst zu zeigen (wer bin ich ?), die anderen in dem, wie sie sind - mit allen Besonderheiten und Ausprägungen - wahrzunehmen (wer bist DU ?) und schließlich zu einem Ganzen zusammenfinden zu können (was macht uns aus, wer sind wir ? ) , trotz Gegensätzen, Konflikten und u.U. zunächst unüberbrückbar scheinender Gräben.
Ein wichtiges Medium ist dabei, dass die SUS einerseits selbst spielen, andererseits aber
auch ihren KollegInnen zuschauen und zuhören und sich gegenseitig Feed Back geben.
Die SUS lernen, sich künstlerisch auszudrücken. Sie lernen, mit Stimme, Körper und
Bewegung Geschichten zu erzählen. Sie schulen ihre Wahrnehmung anderer, werden
sensibel für „Fremdes" und „anderes".
Dazu könnte auch die szenische Erarbeitung von „fremden" Texten gehören wie Balladen,
Zeitungsartikeln, Kurzgeschichten oder Berichten aus dem Stadtteil.
Nebenbei werden sie in einem Zeitalter der Casting Shows mit ihren häufig herabwürdigenden destruktiven Kommentaren dafür sensibilisiert, sich gegenseitig zu respektieren, konstruktives Feedback zu geben und sich gegenseitig zu stärken.
Damit trägt das Projekt dazu bei, dass die SUS Selbstbewusstsein und Mut entwickeln,
nicht nur, aber sich auch auf künstlerische Audsrucksformen einzulassen.