Die Hauptschule Troisdorf plant erneut ein Tanztheaterprojekt mit der Künstlerin Simona Furlani für das Schuljahr 2009/2010. Die Inspirationsquelle und Hauptmotiv des nächsten Projektes ist das Gemälde vom norwegischen Maler Edvard Munch "Der Schrei". Das Bild zeigt im Zentrum frontal eine Person mit weit geöffnetem Mund und an den Kopf gelegten Armen und "leeren" Augen. Sie steht auf einer vom Vordergrund nach hinten links führenden großen Brücke, auf der weiter hinten zwei männliche Gestalten zu sehen sind. Im mittleren Hintergrund erkennt man einige Schiffe. Der Schrei gilt als das erste expressionistische Werk vom Ende des 19. Jahrhunderts und beschreibt das Gefühl von melancholischer Verzweiflung des modernen Menschen, den Ausdruck namenlosen Entsetzens und der Verzweiflung. Die damalige Endzeitstimmung kann auf die heutige Endzeitstimmung übertragen werden, denn der moderne Mensch unseres Jahrhunderts lebt mit dem Bewusstsein einer allgemeinen Krise politischer, gesellschaftlicher und sozialer Natur. Neue Armut, wachsende Kriminalität, Massenarbeitslosigkeit, politische Skandale, Aids, rapide Vernichtung von unserer Umwelt sind die Ursachen der modernen Hoffnungslosigkeit.
Gegen diese Bedrohungen werden die Jugendlichen der Hauptschule Troisdorf gemeinsam mit der Choreographin und Theaterpädagogin Simona Furlani ein Stück erarbeiten, das den Schrei des Lebens, der Hoffnung, der Geburt eines neuen Menschen gegen die Verzweiflung ankämpfen wird. Ein Schrei kann auch ein Symbol für Widerstand, Freude, Glück und letzten Endes das Symbol des Lebens bedeuten.