Das Musical "Das Mä(r)dchen Aschenputtel"

Märchen sind wieder "in", da ihr Wert für die psychische Entwicklung von Kindern immer stärker erkannt wird. Märchen habe sich über Jahrhunderte hinweg in allen Völkern entwickelt und stellen quasi eine gebündelte Erfahrung der Menschheit in Bezug auf Entwicklung, Beziehungen und Entscheidungen dar, die das Leben des Einzelnen beeinflussen. Märchen „übersetzten“ wichtige menschliche Lebenssituationen in Symbole und Bilder. Märchen bieten Helden, mit denen sich Kinder identifizieren können.
Märchen zeigen Lösungsmöglichkeiten für Konfliktsituationen und problematische Entwicklungsschritte auf Märchen regen die Phantasie an. Dies ist gerade in unserer gefühlsarmen und phantasielosen hochtechnisierten Umgebung von großer Wichtigkeit. Märchen vermitteln traditionelle Werte und fordern zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung darüber heraus, in wieweit sie heute noch Gültigkeit haben (können).
Neben intellektuellen und sozialen Kompetenzen spielen dabei auch tradierte Geschlechterrollen eine entscheidende Rolle, die sich zum Ausprobieren ebenso anbieten wie zum Widerspruch und der Entwicklung moderner Ansätze der Geschlechterbeiziehungen.
In diesem Musical werden viele dieser Werte sichtbar gemacht und zur Diskussion gestellt.
Für die beteiligten Schülerinnen und Schüler bieten sich so zahlreiche Möglichkeiten, eigene Rollenvorstellungen zu erproben, zu verwerfen und dadurch die eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Tanz ist nonverbal und hilfreich für die Integration von Kindern unterschiedlicher Herkunft und Entwicklungsstand. Tanz, Theater und Musik fördern eine ganzheitliche Persönlichkeitsbildung und unterstützen besonders die Entwicklung von Identität durch das Erleben des "Körper-ICH".

Das Projekt wird in Form einer zweistündigen Arbeitsgemeinschaft (AG) durchgeführt. Es kann festgefahrene Rollen und Strukturen aufbrechen. Die freiwillige AG führt Kinder und Jugendliche aus unterschiedliche Klassen und Altersstufen zusammen und ermöglicht so jedem Kind, eine andere Rolle einzunehmen und die Grenzen der gleichaltrigen Gruppen zu überwinden. Im Laufe des Projektes entsteht so ein ästhetisches anspruchsvolles Musical, in dem jeder seinen Platz findet und das andere auffordert nach eigenen Ausdrucksmöglichkeiten zu suchen. Das Stück wird am Ende in der eigenen Schule aufgeführt.