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Der Karneval der Tiere - Das Unmögliche möglich gemacht

Ein „Kultur- und - Schule- Projekt“ mit dem Land NRW zum Thema Maskenbau und Maskenspiel im Schuljahr 2019/20 mit 25 Kindern der zweiten, dritten und vierten Klassen in der Katholischen Grundschule Mechernich.

Bilder: Kinder aus den Stufen 2-4 zeigen einen besonderen „Karneval der Tiere“ Foto: Alex Rix

Ziel des Projektes, das von der Mechernicher Künstlerin Alex Rix durchgeführt wurde, war eine große gemeinschaftliche Aufführung zur Musik von Camille Saint- Saëns mit selbst gestalteten Masken, Kostümen, Requisiten, Bühnenbild, Text und Bewegung. Zusätzlich sollte eine Ausstellung Einblicke in die Prozesse ermöglichen - ein Zusammenspiel bildender und darstellender Künste.Das Projekt war klassenübergreifend geplant.

Bilder: Kinder aus den Stufen 2-4 zeigen einen besonderen „Karneval der Tiere“Foto: Alex Rix 

Die Kinder bekamen in einer Schnupperstunde einen ersten Eindruck zu den Themen Pantomime- und Maskenspiel. Bei unseren wöchentlichen Treffen starteten die Kindern und die Künstlerin mit Bewegungsspielen und sammelten Erfahrungen zur Dynamik in der Partner - und Gruppenarbeit. Wirkung der Gestik und Handhabe von Requisiten wurden erprobt. Danach gab es immer eine künstlerisch- handwerkliche Einheit.

Im Weiteren wurden Tiere und ihre Verhaltensformen erkundet und spielerisch umgesetzt. Die Mädchen und Jungen entschieden sich danach für ihre Tiergruppe. Es entstanden Entwürfe aus Papier und Ton zu den Tiermasken. Erste Ideen zum Bühnenbild wurden formuliert und skizziert.

Bilder: Kinder aus den Stufen 2-4 zeigen einen besonderen „Karneval der Tiere“Foto: Alex Rix 

Im nächsten Schritt nahmen die Kinder in Partnerarbeit Gipsabdrücke ihrer Gesichter als Halbmaske ab. Hier waren Vertrauen, Umsicht, Ruhe und die direkte Erfahrung mit dem Material Gips im Gesicht ein großes Erlebnis. Beinahe alle Kinder liebten das Tun mit dieser großen Verantwortung als Maskenbildner - hier wurde selbstständig Hand in Hand gearbeitet und es gab kaum einen Moment des Überdrusses oder der Ungeduld.Im nächsten Schritt wurden Tierattribute formuliert und aus Papier hergestellt.

Die Künstlerin Alex Rix setzte mit 25 Kindern ein „Kultur und Schule“- Projekt  in außergewöhnlichen Zeiten in einer Mischung aus Präsenz- und Distanzlernen um. 

     Foto: Uli Lindner-Moog

Am 13. März kam mit den Schulschließungen in NRW auch für dieses Projekt die Vollbremsung.In der Ungewissheit, ob und wie das Projekt noch stattfinden kann, entwickelten Alex Rix und Uli Lindner-Moog Ideen und ungeahnte Flexibilität zu Ablauf und Ziel, unter der Voraussetzung, dass beides mit den geltenden Hygiene- und Abstandsregeln vereinbar sein würde. Die Künstlerin bereitete die Masken der Kinder im „Homeoffice“ auf, so dass sie jederzeit einsatzbereit waren. Auf der Homepage der Schule entstand ein Projektordner „Karneval der Tiere“, bestückt mit Musik, Aufgaben und aktuellen Nachrichten aus dem Maskenatelier, um den Kontakt zu halten. Nachdem das Lehrerkollegium einen komplexen und machbaren Zeit- und Raumplan ausgetüftelt hatte, konnten alle Projektkinder ab dem 25. Mai wieder mit ihrem Masken in der Schule weiterarbeiten. Unter den aktuellen Hygiene- und Abstandsregeln startete das etwas andere Maskenprojekt. Das Ziel des Projektes war nun nicht mehr die große gemeinsame Aufführung, sondern das Spiel mit der eigenen Maske im eigenen Bildraum und ein Abschluss mit einer Fotoausstellung. Mit Abstand, viel frischer Luft und in Kleingruppen (bis zu vier Teilnehmerinnen in einer Lerngruppe) begannen die Kinder mit der farblichen Gestaltung der Masken. Bei einem darauffolgenden Phototermin durften sich die Protagonisten mit Musik und bereitgestellten Requisiten und ihrer Maske darstellen, je nach Lerngruppenzugehörigkeit später auch mit wenigen Anderen zusammen. Da ein Zusammenspiel nur begrenzt möglich war, lag die Konzentration auf der Präsentation des Eigenen zum Karneval der Tiere. 

Bilder: Kinder aus den Stufen 2-4 zeigen einen besonderen „Karneval der Tiere“Foto: Alex Rix

Mittels Green Screen wurden die Maskenwesen digital freigestellt und in die von den Kindern gezeichneten und gemalten Hintergründe eingefügt. Die so entstandenen beeindruckenden Bilder wurden in einer schulinternen gemeinsamen Ausstellung präsentiert. Jeder Teilnehmer durfte seine Maske und sein Bild als Ausdruck mit nach Hause nehmen.

Abschließend betrachtet eröffneten sich in dieser besonderen Zeit der vielen Einschränkungen große Spielräume. Jedes teilnehmende Kind wurde zum Hauptdarsteller und es entstanden Bilder eines großen Theaters. Der kreative und flexible Umgang aller Beteiligten in dieser Ausnahmesituation hinterlässt starke Bilder für kulturell Machbares. Die Künstlerin Alex Rix und die Kinder haben in dieser Zeit enorme kreative Kräfte freigesetzt. Auf der Homepage der Schule können viele Bilder des Projektes angesehen werden. Im Foyer der Schule ist dieses Corona-Pandemie-bedingte „etwas andere Projekt“ in einer Fotoausstellung zu bewundern.

Text: Alex Rix alex.rix@t-online.de; Uli Lindner-Moog