SchülerInnen, die eine Förderung in ihrer Entwicklung benötigen, sind häufig in besonderer Weise gefordert über die bewusste Wahrnehmung eine bewusste Auseinandersetzung mit der Umwelt zu führen und darüber ihren persönlichen Standpunkt und ihr Selbstbild zu definieren. „Schau mal genauer hin“ ist ein Satz, der wohl jedem von ihnen bekannt ist. Dieses Projekt fasst ihn als gut gemeinte Ermunterung auf und setzt sich im Verlauf gründlich mit dem Gegensatz von Nähe und Distanz auseinander.
Das Vorhaben verfolgt die Idee des forschenden Tuns, will nicht „das Objekt“ nur in seinem Ergebnis dokumentieren, sondern vielmehr Prozesse des künstlerischen Handelns in den Vordergrund stellen. Die SchülerInnen erhalten Impulse und professionelle Unterstützung, ihre Ideen zu realisieren und Elemente künstlerischen Denkens in ihre schöpferische Arbeit zu integrieren. Kreatives , künstlerisches Arbeiten in Malerei, Fotografie und Objektkunst werden als methodische Mittel eingesetzt, um Unsichtbares sichtbar zu machen und Perspektivwechsel zu initiieren.
- Ausgerüstet mit Kameras hält die Gruppe beim Gang durch ihre Umgebung „unwichtiges Beiwerk“ fest und veredelt das Gesehene. Mit ungewohnten Aufnahmepositionen werden bekannte Sichtweisen durchbrochen.
- Es entstehen malerische Werke, z. B. die Weite einer Landschaft, auf einer Streichholzschachtel und im Kontrast Detaildarstellungen wie Hautporen, Zellen oder Pflanzen am Wegesrand. Dimensionen zu verändern ist das Leitmotiv im zweiten Block und spielt eine Rolle im
- Experimentierfeld der Objektkunst. Eigenartige und eigenwillige Kunst entsteht und ruft beim Betrachter Irritationen hervor.
Der Verlauf des Projektes gestaltet sich von innen heraus und nimmt Interessen und Potenziale der teilnehmenden SchülerInnen auf. Sie erhalten das Angebot wertfrei und prozesshaft schöpferisch-künstlerisch tätig zu sein und entdecken neue künstlerische Ausdrucksformen.
Abschließend organisiert die Gruppe eine Ausstellung im Foyer der Schule. Unter dem Ausstellungstitel „Gegensätze“ fordern die SchülerInnen die Betrachter auf: „Schau doch mal genauer hin!“ Die Dokumentation der Fotos erfolgt zusätzlich in einem Fotobuch.