Wenn Geschichten Laufen lernen ist ein ganzjähriges Theater-und Tanzprojekt für 10 bis
11 jährige Schüler und Schülerinnen mit einer Gruppengröße von 14 bis 16, wöchentlich 2
Unterrichtsstunden plus 2 Halbtagsproben vor der Aufführung.
Wie sich schon in den Vorjahren zeigte, profitieren die Förderschüler in ganz
besonderem Maße von den Theaterprojekten. Waren sie zu Beginn kaum in der Lage,
auch nur einen Satz auf der Bühne zu präsentieren, erwarben sie im Laufe des Projektes
ein solches Maß an Vertrauen, Sicherheit und Flexibilität, dass sie die Pädagogen oft in
Staunen versetzten. "Wenn Bilder Laufen lernen" legt drei Schwerpunkte: Deutliches
Sprechen und Erfassung von Prosa und Poesie, angstfreies und selbstbewusstes
Präsentieren und Beweglichkeitsschulung des Körpers durch Tanz.
Erste Phase (August bis Dezember)
Sprach- und Theaterspiele in der ganzen Gruppe bieten die Basis für nachfolgende Arbeit
in Kleingruppen und Einzeldarstellung. Gedichte von James Krüss, Christian Morgenstern
u. a. bieten humorvolle Vorlagen für kurze Improvisationen. Pantomimenspiele wie "Was
machst Du da?" schulen den Körperausdruck und die Präzision der Bewegung.
Alltagspantomimen (Familie beim Essen im Wartezimmer etc.) bereiten den freien
Sprachgebrauch für selbstentwickelte Szenen vor. Die Freude am geschriebenen und
gesprochenen Wort möchte ich durch Kurzgedichte und Reime aus eigener Werkstatt
wecken. Bewegung und Tanzübungen als Warm up zu Beginn der Unterrichtseinheit
sorgen für mehr Beweglichkeit.
Zweite Phase (Januar bis Osterferien)
In dieser Phase wählen wir die Vorlage für das Theaterstück aus, das kann sein: ein
Gedicht, eine Geschichte z. B. von Cornelia Funke oder ein Volks-oder Kunstmärchen. Die
entsprechenden Rollen werden ausgewählt, einfache Texte gestaltet und erfasst. Einfache
Tanzchoreographien einstudiert, Kostüme und Requisiten ausgewählt und selbst gestaltet.
Die dritte Phase (April bis Juli)
dient ganz der Aufführungsvorbereitung. Texte und Szenen werden regelmäßig wiederholt,
die Tanzeinlagen ev. noch verbessert. Sprache, Szenenübergänge, die Organisation hinter
der Bühne regelmäßig geprobt. Eine Musikauswahl wird getroffen, Einladungskarten
und ein Plakat gestaltet und das Bühnenbild zusammen gestellt. Das Theaterstück wird in
einer schulinternen Aufführung und vor geladenen Gästen präsentiert.