Wie definiere ich für mich „Heimat“? Auch wenn meine Familie hier geboren ist, ist dies mein Land? Warum? Was macht es für mich zur Heimat? Kann ich mich in zwei Ländern zu Hause fühlen, wenn meine Wurzeln in einem anderen Land liegen? Kollidieren diese Welten? Wo? Warum? Wie gehe ich damit um? Was macht sie aus? Welche Werthaltung wurde mir vermittelt? Wie gehe ich mit Traditionen um? Könnte ich auswandern? Musste ich fliehen?

Geschichten und Fotos von zu Hause können Ausgangmaterial sein. Ebenso Musik, Gerüche, Gerichte, Landschaften, Tänze, Literatur, Verhaltenskodex, Rollenbilder, Musik, Gebräuche. Die Theaterpädagogik ist reich an spielerischen Möglichkeiten, diese Fragen zu vertiefen, erlebbar und darstellbar zu machen. Die Kommunikation muss nicht allein über die Sprache verlaufen. Die Übungen sprechen alle Sinne an. So können TeilnehmerInnen mit Migrationshintergrund auf andere Weise ihre Erfahrungen und Gedanken in die gemeinsame Arbeit einbringen und nebenbei durch den Austausch, die Beobachtung, ihre Deutschkenntnisse verbessern und vertiefen.

Ziel ist es, die Vielfalt von Kultur als Bereicherung zu erkennen, mehr Perspektivität zu schaffen, sich dadurch selbst besser im gesellschaftlichen Kontext zu verstehen. So unterschiedlich der kulturelle und soziale Hintergrund der TeilnehmerInnen sein wird, so sind doch zwei Aspekte für jeden von Bedeutung: Wie will ich meinen Lebensraum gestalten und wie stelle ich mir die Zukunft vor? Lerne ich mich und meine Mitmenschen besser kennen, eröffnen sich mir mehr Möglichkeiten im Leben. Reflexionen und Erfahrungsaustausch, Präsentationen von Erarbeitetem vor der Gruppe verhelfen den SchülerInnen zu mehr Selbstbewusstsein, ermutigen sie ihre kreatives Potential zu entwickeln, Talente und Möglichkeiten an sich zu entdecken, die im Unterricht nicht angesprochen werden können, sowie Verantwortung und emotionale Intelligenz zu vertiefen.