In Anlehnung an Giacometti setzt sich das geplante Projektvorhaben unter der thematischen Überschritt "Fantasien eine Form geben" mit der Arbeit an Skulpturen auseinander. Die hier angesprochenen Kinder lernen in erhöhtem Maße über das Begreifen im eigentlichen Sinne des Wortes. Das Erkennen von Inhalten und Bedeutungen verschiedener Themen erfolgt, gestützt durch die tätige Auseinandersetzung mit Dingen, über konkrete und damit oft gegenständliche Bearbeitung von Aufgaben.
Bei der Schaffung von Skulpturen können sie dabei sowohl persönliche Interessen, Wünsche und Vorstellungen zum Ausdruck bringen, leichter, als diese nur verbal zu äußern. Gleichsam bieten selbst geschaffene Produkte Gesprächsanlässe und Ansatzpunkte für die Darstellung persönlicher Sichtweisen.
Die SchülerInnen lernen durch die künstlerische Arbeit nicht nur eine andere Form des Kunstunterrichts kennen, sie selbst haben mit Unterstützung einer Künstlerin etwas Einzigartiges geschaffen, können es präsentieren und erklären.
Sie lernen dabei auch, über die Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Mitschüler, dass Skulpturen nicht nur schön sein können, sondern viele Facetten aufweisen. Diese Möglichkeit zur Förderung einer differenzierten Wahrnehmung ist ein weiterer Gesichtspunkt, der sich auch auf anderen Ebenen des schulischen und privaten Alltags sinnvoll anwenden lässt.
Damit unterstützt die Arbeit im Kunstprojekt Selbstwahrnehmung und Selbstwert, zeigt Formen von Ausdrucksmöglichkeiten, schärft den Blick für das Detail, und zwar ohne dass die sprachliche Kompetenz oder die Herkunft der Schüler im Vordergrund stehen. Das Ergebnis in einer gemeinsamen Präsentation unterstreicht die Arbeit als Gruppe und dient damit auch der Förderung der sozialen Bindung innerhalb der Schülergruppe. Die geplante Ausstellung in öffentlich zugänglichen Räumen innerhalb der Stadt Münster ist für die Stärkung des Selbstbewusstseins gerader einer solchen Schülergruppe von zusätzlicher Bedeutung.