Projekt mit Klaudia Defort-Meya: Marc Chagall - Traumwelten

Marc Chagall gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Malern des 20. Jahrhunderts.
Er wurde am 7. Juli 1887 in der russischen Stadt Witebsk als Sohn einer armen,
kinderreichen, jüdischen Familie geboren und galt zu Lebzeiten als Außenseiter, Träumer,
Exot, aber ebenso galt er als der großer Zauberer seiner Zeit in der Malerei.
Die Phantasie und die Farbenfreude seiner Bilder erzählen in
Traumwelten: Was ist Erinnerung, was ist Traum? Kunst und Leben verschmelzen zu
Bildern voller Zauber und Poesie.
Die SchülerInnen reisen künstlerisch gestaltend auf den Spuren Marc Chagalls in seine russische Heimat Witebsk.
Schnell wird klar, dass es ein sehr bescheidenes Leben ist in Weißrussland am Ende des
19. Jahrhunderts. Die SchülerInnen lassen nach und nach das Dorf entstehen; dazu gehören
die Häuser - nachgestaltet entlang der typischen Architektur einer russischen Kleinstadt.
Es wird Geschirr aus Ton hergestellt und mit den typischen Verzierungen bemalt. Die
SchülerInnen gestalten Hauben, besticken Kissen, formen Pilze aus Ton, Fische aus
Pappmache, gestalten Birken und Tannen - mit allem wird die russische Kleinstadt
inszeniert. Jetzt fehlt nur noch der Künstler selber im Dorf. Die SchülerInnen lernen Chagall als
Kind kennen. Er stellt seine Bilder als Traumbilder vor und hilft sich in den bescheidenen
Verhältnissen damit, dass er auf Rupfen arbeitet. Es entstehen Acrylbilder auf Rupfen als
Traumbilder, Chagalls Motiven nachempfunden.
2. Teil des Kunstprojekts: Marc Chagall als junger Künstler in St. Petersburg, seine Zirkusbilder,
die Großstadt, die Volkskunst. Es entstehen großformatige Paläste, Aquarelle, Torten,
Spielzeug aus Ton. Mit allen Werken wird St. Petersburg inszeniert.
Kinder aus russischstämmigen Familien bekommen immer wieder die Gelegenheit als
„Experten" für russische Kultur und Lebensweise von ihren Familien zu erzählen und der
Klasse eine kleine Lektion in russischer Sprache zu geben. So erfahren sie im besonderen
Maße Wertschätzung und Anerkennung.
Unser Ziel ist neben der künstlerischen Aufarbeitung und Gestaltung auch für kulturelle
Dimensionen zu sensibilisieren.
Zum Abschluss gehört immer ein Präsentationstag, an dem alle Beteiligten ihre Eltern und
Freunde einladen; die SchülerInnen präsentieren in ihren Rollen die Kleinstadt, laden zum
Essen ein und bei Musik wird ein Tänzchen gewagt, St. Petersburg wird ebenso inszeniert;
den Besuchern zeigen sich Paläste, viele Verkaufsstände und das Atelier von Chagall.
Die SchülerInnen lernen durch das Kunstprojekt sowohl den Künstler Chagall kennen als auch
ein Teil der russischen Volkskunst, der Architektur und der Lebensweise.
Im Laufe des Projekts erproben sich alle Kinder in Rollen innerhalb ihrer gebildeten
Familien, lernen eine Vielzahl künstlerischer Techniken kennen und erweitern so ihre
künstlerische Ausdrucksfähigkeit.

Projekt mit Anke Brandt: Mit dem Surrealisten Max Ernst auf Reisen - New York und Arizona

Der Künstler Max Ernst war ein Zeichner, Maler, Bildhauer und Erfinder einer Vielzahl neuer künstlerischer Verfahren. Er revolutionierte die traditionelle abendländische Bildauffassung - weg von abbildhaften Darstellungen, hin zur Integration des Zufalls, von Träumen und Visionen, von den Kräften des Unbewussten. 1942 emigrierte er nach New York und ließ sich mit seiner Frau für einige Jahre in Sedona, Arizona nieder Er war tief beeindruckt von der märchenhaften Farbenpracht und dem Formenreichtum der Landschaft. „
Im 1. Teil des Projekts wandeln die Sch. auf den Spuren M. Emsts in New York. Auf große Bretter wird mit Acryl die Skyline gemalt: die Wolkenkratzer, die Freiheitsstatue und belebte Straßen. Ein Fastfood Restaurant trägt zu einem amerikanischen Flair bei: Burger, Pommes, Frikadellen werden selbstverständlich von Hand gemacht aus Ton. Alles sieht täuschend echt aus. Es entsteht Atelieratmosphäre wenn die Sch. Bilder und Gemälde mittels der Zufallstechniken wie Decalcomanie, Collage, Assemblage entstehen lassen.
Hier wird ihnen eine Vielzahl an Materialien geboten, sowie die Möglichkeit innerhalb einer Technik frei zu experimentieren. Kleine Tonskulpturen werden an die Kunst von Max Ernst erinnern.
Im 2. Teil des Projekts "reisen" die Sch. mit dem Künstler nach Arizona, dem Land der Indianer. Hier erbaute sich Ernst eine Hütte, spielte viel Schach, malte die Landschaft und experimentierte in seinen Gestaltungstechniken und Kontakt zu den Ureinwohnern bekam.
Pferde für die Prärie, Büffel, Tipis, Indianerschmuck und -geschirr werden von den Sch. gebaut und gemalt Max Ernst sammelte Katchinapuppen, Spielzeug der Indianerkinder; die Sch. werden eine Vielzahl nachbauen und entlang der Traditionen gestalten.
Ein traditioneller Tanz und Gesänge dürfen nicht fehlen - also wird immer wieder probiert.
Zur Präsentation werden alle Eltern, Freunde und Interessierte eingeladen; Als Touristen erreichen sie die Passkontrolle des New Yorker Flughafens, bekommen erst eine Stadtführung in New York und folgen einer Einladung in das Atelier von Max Ernst, wo sie selber sich künstlerisch ausprobieren dürfen. Eine Reise nach Arizona führt sie zu den Indianern, in die Tipis. Hier lernen sie indianische Weisheiten kennen, tanzen gemeinsam und bewundern die Inszenierung. Auch in Arizona bekommen die Besucher die Gelegenheit kreativ zu sein. Als Erinnerung an die Reise und unter Anleitung der beteiligten Sch. bauen sich die Besucher eine Katchinapuppe.
Die Sch. lernen im Laufe des Projekts Leben und Werk des Künstlers Max Ernst kennen und werden im Laufe des Projekts sich in einer Vielzahl von künstlerischen Techniken ausprobieren. Zudem lernen sie einen Teil der indianischen Lebensweise kennen.
Das Kunstprojekt wird wie immer eine Mischung aus Inszenierung, Rollenspiel eigenem Forschen und künstlerischem Gestalten sein.