Kunst muss nicht unbedingt dekorativ sein. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Ausdrucks- und Meinungsvehikel.

In dem Projekt soll den Schülern Kunst als Medium für ihre Meinungen, Geschmäcker, Tendenzen usw. vorgestellt werden, indem ihnen gezeigt wird, wie andere Künstler Freude oder Trauer, Sicherheit oder Unsicherheit, Liebe oder Hass etc. ausgedrückt haben.

Wie kann ich in einem Bild zeigen, welches mein Lieblingsessen ist und was mir überhaupt nicht schmeckt? Hierbei können als Referenz oder Vorbild die Werke von Manet dienen, in denen das Essen an der frischen Luft oder Picknick als Symbol für den Frieden, die Freundschaft oder Lebensfreude gelten und andererseits die Stillleben von Otto Dix, die in ihrer dunklen Schlichtheit eine Vorahnung der kommenden Weltkriege sind.

Grün ist meine Lieblingsfarbe. Kann ich den Himmel in dieser Farbe malen, da blau mir gar nicht gefällt? Bei Betrachtung der Werke von Picasso in seinen jeweiligen „Blauen“ oder „Rosa“ Perioden oder der monochromatischen Arbeiten von Rothko wird den Schülern klar, dass die Auswahl einer bestimmten Farbe dem Ausdruck bestimmter Gefühle zuzuordnen ist und nicht die „1 zu 1“ – Wiedergabe der Realität darstellt.

Was heißt aus einem künstlerischen Blick betrachtet „gut“ oder „schlecht“? Wenn sein Thema mir nicht gefällt, kann ich ein Kunstwerk trotzdem schätzen? Klar! Fall es die Gefühle des Künstlers widergibt und dieser es geschafft hat, sie in einer eindrücklichen Art darzustellen. Eine christliche Kirche könnte als Thema eines von einem muslimischen Schüler gemalten Bildes dienen, oder andersherum, eine Moschee für eines von einem christlichen Schüler.

Mit solchen Arbeiten sollen sich einerseits der kritische Blick der Schüler auf das Leben und ihre individuelle Kreativität verstärken und andererseits ihr Respekt gegenüber Anderen, mit all ihren Eigenheiten und Unterschieden.