"LABOR 1" - der Titel erklärt bereits die Intention des Stückes: es geht um Neugier und Experimente, ausgeführt auf tänzerischer Eben. Als "Forscher" sollen projektteilnehmende Schüler/innen durch den Tanztheater-Abend führen. Choreografisch durchaus mit einem Augenzwinkern angelegt, stellen die jungen "Wissenschaftler" immer wieder neue "Versuchsanordnungen" mit den Tänzern des Jugend-Tanztheaters Dülmen "TanDü" auf, probieren aus, diskutieren und manchmal konkurrieren sie auch miteinander.

Die Choreografien des Tanztheaters befassen sich dabei mit sehr unterschiedlichen Themenbereichen - jedoch ist allen gemein, dass sie sich in der heutigen Lebenswelt junger Menschen wiederfinden. Unsicherheit und Mitläufertum, Angst vor Krieg und Gleichgültigkeit, Sehnsucht nach der eigenen stabilen "Mitte", Übermut und Freude an Bewegung spielen dabei ebenso eine Rolle wie Rivalität untereinander oder die Hoffnung auf ein Leben in unbeschwerter Leichtigkeit. Die Bandbreite der choreografischen Mittel reicht von klassischem über Moderenen Tanz bis hin zum Ausdruckstanz.. Als Gast wird der aus Kairo stammende und in Essen lebende und arbeiten Tänzer und Choreograf Nwarin Gar eure Choreografie für das Tanztheater im zeitgenössischen Stil beisteuern,
Die Schüler als "Forscher" sollen in den vorgesehenen 7 eigenen tänzerisch- schauspielerischen Sequenzen ebenfalls eine Vielzahl an Ausdrucksmöglichkeiten kennenlernen. Erfahrungsgemäß zeigen die beteiligen Kinder schnell eine große Spielfreude und viel Engagement. Das Einbringen eigener Idee ist dabei ausdrücklich erwünscht, sie sollen die als "Gerüst" angelegten Vorgaben der Choreografin ausfüllen.
Die mit der Arbeit verbundene Förderung sozialer Kompetenzen, der Fantasie und das gemeinsame Ringen um das bestmögliche Ergebnis lassen die Einstudierung eines solchen abendfüllenden Stückes stets zu einem ebenso interessanten wie bereichernden Erlebnis für die junge Akteure werden.

Eine Herausforderung, auf die sich die Choreografien besonders freut, ist das Angebot an die altarmäßig in Frage kommenden Kinder aus Syrien, Irak, Iran und Afghanistan der "Vorbereitunsklasse" des Gymnasiums. Wie die Erfahrung zeigt, ist die Auseinandersetzung mit dem Tanz als nonverbale Kunstform nicht nur sehr gut geeignet die Intergration zu fördern, die Antragsteller erhoffen sich auch neue soziale Verknüpfungen innerhalb der Schülergruppen, zudem soll die Arbeit den betreffenden Kindern möglicherweise auch zu größerem Selbstvertrauen und Anerkennung verhelfen.

Die Aufführung findet im Mai/Juni 2017 im Konzert Theater Coesfeld statt. Ein Antrag auf einen Antritt im Anschluss mit Ausschnitten des Stückes im Rahmen des Projektes "Durchdrehen 2017" wird in diesen Tagen ebenfalls gestellt. (Kein Förderantrag)