Das Märchen der Gebrüder Grimm handelt von einer Königstochter, die war über alle Maße schön, aber dabei so stolz und übermütig, dass ihr kein Freund oder zukünftiger Partner gut genug war. Sie wies einen nach dem anderen wegen körperlichen Unzulänglichkeiten ab und machte sich über sie lustig. Ihr Vater gab schließlich den Versuch, seine Tochter „an den richtigen Mann zu bringen“, auf und vergab sie schließlich wütend „zur Strafe“ an einen Bettler.
Die ursprüngliche Form des Märchens bezieht sich einerseits auf soziale Ungerechtigkeiten und andererseits auf die Selbstbestimmung und Rechte von Frauen. In dem geplanten Theaterstück sollen diese Kernaussagen mit den SchülerInnen herausgearbeitet und in unsere moderne Zeit transferiert werden. Wer bestimmt eigentlich, wen ich als Freund habe? Wer soll das sein? Spielt Geld eine Rolle? Was ist mit körperlichen Unzulänglichkeiten?
Im Alltag der SchülerInnen sind diese Fragen in der Pubertät von größter Bedeutung und von erheblicher Relevanz für das alltägliche Leben. Besonders die körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen der SchülerInnen, ihre multikulturelle Herkunft und die damit verbundene eingeschränkte Kommunikation machen eine spielerische Rollenidentifikation und einen damit verbundenen Transfer in die Gegenwart notwendig.
Zum Ende des Schuljahres sollen mehrere Vorstellungen des selbst erarbeiteten Theaterstücks stattfinden.